Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
iranische Kunst.
iranische Kunst.Das Kunstschaffen Irans, z. T. die heutigen Grenzen übergreifend, findet seine frühesten Äußerungen in bemalter Keramik, die im 6.-4. Jt. auftrat und z. T. bis über die Mitte des 2. Jt. v. Chr. hinweg hergestellt wurde. Außerdem haben sich einige frühe Wandmalereien und weibl. Tonfigürchen erhalten. Im 2./1. Jt. entstanden die kunstvollen Bronzen in Luristan (W-Iran). Eine besondere Entwicklung nahm in SW-Iran die Kunst von Elam, wo im 2. Jt. v. Chr. erste Monumentalbauten errichtet wurden (Akropolis von Susa auf einer Zitadelle, vor 3000 v. Chr.; Zikkurat von Tschoga Zanbil, 1250 v. Chr.). In der Achaimenidenzeit (etwa 700-330) entfaltete sich eine auf den Hof ausgerichtete Kunst, in der Einflüsse versch. Kulturen zu einer neuen Einheit verschmolzen. Von großer Prachtentfaltung, bes. im Palastbau, zeugen die Säulenhallen von Pasargadai, Persepolis und Susa mit zahlr. Wandreliefs, aber auch Felsgräber und -reliefs u. a. in Behistan und Naksch-e Rostam. In skyth. Gräbern in S-Russland fanden sich achaimenid. Goldschmiedearbeiten, in Turkestan Tafelgerät aus Edelmetall (Oxusschatz), in Sibirien Teppiche (Kurgane im Pasyryk).
Nach der makedon. Eroberung und starker Hellenisierung brachte die Sassanidenzeit eine neue Blüte (224-651) bes. in Architektur und Kunsthandwerk. Es entstanden Paläste und Feuertempel mit großen Trompenkuppeln und tonnengewölbten Iwanhallen (Firusabad, Ktesiphon), seit dem 6. Jh. mit reichem Stuckdekor, des Weiteren Wandgemälde (Pendschikent), Felsreliefs, Seidenweberei und Treibarbeiten (Tafelgeschirr). Mit der Islamisierung wurde zunächst vieles von der sassanid. Kunst übernommen, wie Skulpturen und Fußbodengemälde der Omaijadenschlösser zeigen (um 700 n. Chr.). Unter den späteren Dynastien entwickelte sich eine Kunst innerhalb des islam. Bereiches, die bes. in Keramik, Textilkunst, Teppichknüpferei, Miniaturmalerei und Baukunst eigene Wege beschritt. (islamische Kunst)
▣ Literatur:
Lukonin, W.: Kunst des alten Iran. A. d. Russ. Leipzig 1986.
⃟ Handwerk u. Kunst in Persien 9.-19. Jh., bearb. v. T. Dexel, Ausst.-Kat. Städt. Museum Braunschweig 1991.
⃟ Finster, B.: Frühe iran. Moscheen. Berlin 1994.
iranische Kunst.Das Kunstschaffen Irans, z. T. die heutigen Grenzen übergreifend, findet seine frühesten Äußerungen in bemalter Keramik, die im 6.-4. Jt. auftrat und z. T. bis über die Mitte des 2. Jt. v. Chr. hinweg hergestellt wurde. Außerdem haben sich einige frühe Wandmalereien und weibl. Tonfigürchen erhalten. Im 2./1. Jt. entstanden die kunstvollen Bronzen in Luristan (W-Iran). Eine besondere Entwicklung nahm in SW-Iran die Kunst von Elam, wo im 2. Jt. v. Chr. erste Monumentalbauten errichtet wurden (Akropolis von Susa auf einer Zitadelle, vor 3000 v. Chr.; Zikkurat von Tschoga Zanbil, 1250 v. Chr.). In der Achaimenidenzeit (etwa 700-330) entfaltete sich eine auf den Hof ausgerichtete Kunst, in der Einflüsse versch. Kulturen zu einer neuen Einheit verschmolzen. Von großer Prachtentfaltung, bes. im Palastbau, zeugen die Säulenhallen von Pasargadai, Persepolis und Susa mit zahlr. Wandreliefs, aber auch Felsgräber und -reliefs u. a. in Behistan und Naksch-e Rostam. In skyth. Gräbern in S-Russland fanden sich achaimenid. Goldschmiedearbeiten, in Turkestan Tafelgerät aus Edelmetall (Oxusschatz), in Sibirien Teppiche (Kurgane im Pasyryk).
Nach der makedon. Eroberung und starker Hellenisierung brachte die Sassanidenzeit eine neue Blüte (224-651) bes. in Architektur und Kunsthandwerk. Es entstanden Paläste und Feuertempel mit großen Trompenkuppeln und tonnengewölbten Iwanhallen (Firusabad, Ktesiphon), seit dem 6. Jh. mit reichem Stuckdekor, des Weiteren Wandgemälde (Pendschikent), Felsreliefs, Seidenweberei und Treibarbeiten (Tafelgeschirr). Mit der Islamisierung wurde zunächst vieles von der sassanid. Kunst übernommen, wie Skulpturen und Fußbodengemälde der Omaijadenschlösser zeigen (um 700 n. Chr.). Unter den späteren Dynastien entwickelte sich eine Kunst innerhalb des islam. Bereiches, die bes. in Keramik, Textilkunst, Teppichknüpferei, Miniaturmalerei und Baukunst eigene Wege beschritt. (islamische Kunst)
▣ Literatur:
Lukonin, W.: Kunst des alten Iran. A. d. Russ. Leipzig 1986.
⃟ Handwerk u. Kunst in Persien 9.-19. Jh., bearb. v. T. Dexel, Ausst.-Kat. Städt. Museum Braunschweig 1991.
⃟ Finster, B.: Frühe iran. Moscheen. Berlin 1994.