Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
innerdeutsche Grenze
innerdeutsche Grenze,von 1949/52 bis 1989/90 bestehende befestigte Grenzlinie zw. der DDR und der Bundesrep. Dtl., DDR-offiziell »Staatsgrenze West«, umgangssprachlich Mauer gen., hervorgegangen aus der 1945 festgelegten (noch unbefestigten) Grenze zw. der SBZ und den westl. Besatzungszonen Dtl.s (Zonengrenzen); Symbol der Spaltung Dtl.s. - Im Sommer 1952 wurde in der DDR mit der Errichtung einer 5-km-Sperrzone (später erweitert) begonnen; die dortige Bev. wurde zwangsausgesiedelt und die Bewachung der Grenze (erster Schießbefehl) verstärkt. Am 13. 8. 1961 begann der Bau der Berliner Mauer; danach wurde ein verschärftes Grenzregime entlang der ehem. Demarkationslinie eingerichtet mit erneutem Schießbefehl (bis Okt./Nov. 1989), Minenfeldern und Selbstschussanlagen (Sept. 1983 bis Nov. 1984 z. T. abgebaut). Mit der Öffnung der i. G. am 9. 11. 1989 durch die DDR-Reg. begann die schnelle Entwicklung zur Wiedererlangung der staatl. Einheit Dtl.s, die auch zum systemat. Abbau der Grenzsicherungsanlagen führte. Nach neueren Angaben wurden an der i. G. 1 088 Flüchtlinge getötet (davon 189 in der Ostsee).
Literatur:
W. Filmer Opfer der Mauer. Die geheimen Protokolle des Todes, Beiträge v. u. H. Schwan. München 1991.
Koop, V.: »Den Gegner vernichten«. Die Grenzsicherung der DDR. Bonn 1996.
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