Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
industrielle Revolution
industriẹlle Revolution,von F. Engels und L. A. Blanqui geprägter, von A. Toynbee übernommener Begriff für die Phase beschleunigter technolog., ökonom. und sozialer Veränderungen, die seit etwa 1785 in Großbritannien, später in anderen westeurop. Ländern, Nordamerika und Japan einsetzte und den Übergang von der Agrar- zur Ind.gesellschaft markiert; Beginn des industriellen Zeitalters.
Die i. R. begann in der Textilind., dehnte sich auf die Eisenbearbeitung und den Bergbau aus und verband sich seit der Mitte des 19. Jh. mit der Revolutionierung des Verkehrswesens (Eisenbahn, Dampfschiff). Die Siedlungsordnung (Großstädte) und die soziale Struktur der europ. Staaten (in denen u. a. die Bauern nicht mehr die Bev.mehrheit stellten) wurde grundlegend verändert. Während letztlich durch die i. R. der Anstoß zur Beseitigung der Massenarmut gegeben wurde und das reale Pro-Kopf-Einkommen stieg, entstanden andererseits neue soziale Gegensätze (Arbeiterbewegung). - Seit Mitte des 20. Jh. spricht man im Zusammenhang mit der Automatisierung von einer zweiten i. R.; der industrielle Einsatz von Mikroprozessoren wird oft als dritte i. R. bezeichnet.
Literatur:
Landes, D. S.: Der entfesselte Prometheus. Technolog. Wandel u. industrielle Entwicklung in Westeuropa von 1750 bis zur Gegenwart. A. d. Engl. Neuausg. München 1983.
Die Fabrik. Geschichte von Arbeit u. Industrialisierung in Deutschland, hg. v. W. Ruppert. München 21993.
Kiesewetter, H.: I. R. in Dtl. 1815-1914. Frankfurt am Main 31996.
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