Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
indonesische Literatur.
indonesische Literatur. Sie umfasst i. e. S. die schriftlich fixierten Literaturen der indones. Hochkulturen, i. w. S. die fast ausschl. mündlich überlieferte Volksliteratur. Den nach Indonesien (und der Halbinsel Malakka) einströmenden kulturschöpfer. Impulsen des Hinduismus und Buddhismus Indiens, des Islams und des Abendlandes entsprechen drei literar. Epochen:
Hinduistisch-javan. Literatur (8.-16. Jh.): Die eigentl. altjavan. Literatur erreichte ihre höchste Blüte zur Zeit der Königreiche von Kediri und Madjapahit mit ihren Nachschöpfungen der großen ind. Epen »Mahabharata« und »Ramayana«. In der Übergangsphase zur neujavan. Literatur entstand 1365 das »Nagara-Kertagama«, ein Lobgedicht auf König Hayam Wuruk.
Islamisch-malaiische Literatur (16.-19. Jh.): Durch den Islam fand die Märchen-, Sagen- und Fabelliteratur des arabisch-pers. Kulturkreises Eingang; zahlr. waren religiöse Schriften. Ihren Höhepunkt erreichte die malaiische Prosa mit der Historiographie und dem histor. Roman. Die Dichtung kannte die Versformen des Pantun und des Syair.
Moderne indones. Literatur: Sie begann mit der Proklamation des Malaiischen zur Bahasa Indonesia (1928). Im sozialen Bereich fordern die Schriftsteller die Befreiung des Individuums aus den Bindungen überalterten Brauchtums. Einen ungebundenen revolutionären Stil vertrat die Literaturgruppe »Angkatan 45« (»Die Generation von 45«; Chairil Anwar), die von der »Angkatan 66« (»Die Generation von 66«; Taufig Ismail) mit ihrem Kampf für die von A. Sukarno unterdrückten Menschenrechte abgelöst wurde. Wichtige Schriftsteller der Moderne sind Rendra, Supardi Goko Damono, Putu Wijaya, Tuti Heraty, Pramoedya Ananta Toer.
Literatur:
Winstedt, R. O.: A history of classical Malay literature. Kuala Lumpur u. a. 21969.
Teeuw, A.: Modern Indonesian literature, 2 Bde. Den Haag 21979.
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