Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
indische Musik
ịndische Musik,die auf dem ind. Subkontinent verbreitete musikal. Hochkunst, Volks- und Stammesmusik, wobei Ähnlichkeiten von Hochkunst und Volksmusik auf die Benutzung gleicher Vorbilder oder Übernahmen zurückzuführen sind. Dagegen hat jeder Stamm sein eigenes Musikrepertoire. - Die Hochkunst - meist als i. M. i. e. S. aufgefasst - unterscheidet man nach Stilkriterien in die die Hindustanimusik N-Indiens und Pakistans sowie die altind. Musik im S des Subkontinents. Sie geht zurück v. a. auf den »Rigveda« und den »Samaveda«, d. h. auf Samml. religiös-kult. Dichtungen. Die Musiklehre im »Natyashastra« von Bharata aus den letzten vorchristl. Jahrhunderten kennt zwei siebenstufige Tonskalen im Oktavumfang. Jede dieser Skalen besteht aus Halbtönen und großen und kleinen Ganztönen, die sich wiederum aus 22 »Shruti« pro Skala zusammensetzen. Indem man auf jedem Ton der Skala eine siebenstufige Modalleiter errichtete, erhielt man sieben »Murcana«, aus denen schließlich 18 (sieben reine, elf gemischte) als »Jati« bezeichnete Melodietypen resultieren. Die Haupttöne verleihen der Melodie ihre besondere »Stimmung« oder »Farbe« (Raga). Später entstandene Melodien mit neuen Tonkombinationen wurden als eigenständige Raga erfasst. Die rhythm. Gestaltung der meist gesungenen Melodie, die häufig improvisiert wird, wird meist von der Bordunlaute Tambura gestützt, von einem Streichinstrument (Sarangi in N-, Violine in S-Indien) umspielt und von der Trommel (Tabla in N-, Mridanga in S-Indien) begleitet. Ferner sind gezupfte Lauteninstrumente wie Sitar und Sarod in N- und die Vina in S-Indien, die Oboen Shahnai in N- und Nagasvara in S-Indien sowie Flöten beliebt.
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