Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Internationale
I Internationale[lat.] die, internat. Vereinigung, bes. die der sozialist. Parteien. 1864 wurde in London die Internat. Arbeiterassoziation gegründet (Erste I., unter dem Einfluss von K. Marx), die 1872 durch den Gegensatz zw. Marx und Bakunin scheiterte. 1889 entstand auf Anregung der dt. Sozialdemokraten in Paris die Zweite I., die im Ersten Weltkrieg auseinander brach und 1923 wieder hergestellt wurde; sie bestand bis 1940. Die Wiener I. bestand von 1921 bis 1923 und vereinigte sozialist. Parteien Europas und der USA. 1946 entstand in London ein Internat. Sozialist. Büro als Vorläufer einer neuen sozialist. Internationale. Auf dem 8. Internat. Sozialist. Kongress in Frankfurt am Main (1951) wurde sie von 34 Parteien als Sozialistische I. (SI) wieder gegr.; sie umfasst heute über 90 Vollmitgl.; seit 1989/90 werden die Parteien der wieder erstandenen sozialdemokrat. Bewegung in Mittel- und Osteuropa integriert; Präs. der SI: 1976-92 W. Brandt, seit 1992 P. Mauroy. - Nach dem Sieg der Bolschewiki in Russland kam es 1919 in Moskau zur Gründung der Dritten I. (Kommunistische I., Komintern); sie wurde 1943 aufgelöst, 1947 als Kominform neu gegründet, 1956 aufgelöst. Danach waren die kommunist. Parteien unter straffer Führung der KPdSU bestrebt, auf internat. kommunist. Konferenzen eine gemeinsame polit. Linie zu finden. - Trotzki gründete in Paris 1938 die Vierte I., die ohne Bedeutung blieb. - Auch andere Parteien und Gewerkschaften haben internat. Zusammenschlüsse.
II Internationale, Die,
Kampflied der internationalen sozialist. Arbeiterbewegung (»Wacht auf, Verdammte dieser Erde ...«), frz. Text von E. Pottier (1871), Melodie von P. C. Degeyter (1888); bis 1943 Hymne der Sowjetunion.
I Internationale[lat.] die, internat. Vereinigung, bes. die der sozialist. Parteien. 1864 wurde in London die Internat. Arbeiterassoziation gegründet (Erste I., unter dem Einfluss von K. Marx), die 1872 durch den Gegensatz zw. Marx und Bakunin scheiterte. 1889 entstand auf Anregung der dt. Sozialdemokraten in Paris die Zweite I., die im Ersten Weltkrieg auseinander brach und 1923 wieder hergestellt wurde; sie bestand bis 1940. Die Wiener I. bestand von 1921 bis 1923 und vereinigte sozialist. Parteien Europas und der USA. 1946 entstand in London ein Internat. Sozialist. Büro als Vorläufer einer neuen sozialist. Internationale. Auf dem 8. Internat. Sozialist. Kongress in Frankfurt am Main (1951) wurde sie von 34 Parteien als Sozialistische I. (SI) wieder gegr.; sie umfasst heute über 90 Vollmitgl.; seit 1989/90 werden die Parteien der wieder erstandenen sozialdemokrat. Bewegung in Mittel- und Osteuropa integriert; Präs. der SI: 1976-92 W. Brandt, seit 1992 P. Mauroy. - Nach dem Sieg der Bolschewiki in Russland kam es 1919 in Moskau zur Gründung der Dritten I. (Kommunistische I., Komintern); sie wurde 1943 aufgelöst, 1947 als Kominform neu gegründet, 1956 aufgelöst. Danach waren die kommunist. Parteien unter straffer Führung der KPdSU bestrebt, auf internat. kommunist. Konferenzen eine gemeinsame polit. Linie zu finden. - Trotzki gründete in Paris 1938 die Vierte I., die ohne Bedeutung blieb. - Auch andere Parteien und Gewerkschaften haben internat. Zusammenschlüsse.
II Internationale, Die,
Kampflied der internationalen sozialist. Arbeiterbewegung (»Wacht auf, Verdammte dieser Erde ...«), frz. Text von E. Pottier (1871), Melodie von P. C. Degeyter (1888); bis 1943 Hymne der Sowjetunion.