Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Interferenz
Interferẹnz[lat.] die,
1) [lat.] die, Physik: die Überlagerung von zwei oder mehr Wellenzügen ausreichender Kohärenz am gleichen Raumpunkt, die zu einer von den Amplituden und Phasendifferenzen abhängigen Intensitätsverteilung führt. Diese kann als Verstärkung (I.-Maximum), Schwächung oder Auslöschung (I.-Minimum) der Wellen beobachtet werden. Die I. beruht auf dem Superpositionsprinzip, d. h., die resultierende Amplitude ist jeweils gleich der Summe der Amplituden der ursprüngl. Wellen; es findet keine Wechselwirkung der Einzelwellen statt. I.-Erscheinungen ermöglichen, die Wellennatur einer Strahlung nachzuweisen. Sie treten prinzipiell bei allen Wellen auf, bei Oberflächenwellen (Wasser), elast. und elektromagnet. Wellen (Schall, Licht), Materiewellen (z. B. bei der Elektronen- oder Neutronenbeugung).
I. des Lichts: Natürl. Licht therm. Strahler entsteht durch spontane Emission untereinander unabhängiger, angeregter Atome, die nicht zusammenhängende Wellenzüge von etwa 10—8 s Dauer mit statistisch wechselnden Phasenbeziehungen aussenden. Die I.-Erscheinung ist deshalb nicht stationär, sondern ändert in Intervallen von etwa 10—8 s ihr Aussehen. Zur Erzeugung interferenzfähiger (kohärenter) Wellen muss deren opt. Wegdifferenz kleiner als die Kohärenzlänge sein. Das ist beim Laser der Fall, dessen stimulierte Emission räumlich und zeitlich kohärent ist. Verwendet man andere Lichtquellen, muss man das Licht in Teilbündel aufspalten und sie zur I. bringen (fresnelscher Spiegelversuch). Die I.-Bilder sind meist in Form von regelmäßig angeordneten Figuren (I.-Streifen, I.-Ringe) zu beobachten, die bei Verwendung von weißem Licht oft ausgeprägte I.-Farben (newtonsche Ringe) aufweisen. Solche Farben treten auch an dünnen Luft- und Flüssigkeitsschichten (z. B. Seifenblasen, Ölschicht) auf, bei denen das auffallende Licht durch Reflexion an der Vorder- und Hinterseite der Schicht interferiert. I.-Erscheinungen werden z. B. in Interferometern ausgenutzt.
2) Sprachwissenschaft: 1) Einwirkung eines sprachl. Systems auf ein anderes, die durch die Ähnlichkeit von Strukturen verschiedener Sprachen oder durch die Vertrautheit mit verschiedenen Sprachen entsteht; 2) falsche Analogie beim Erlernen einer Sprache von einem Element der Fremdsprache auf ein anderes (z. B. die Verwechslung ähnlich klingender Wörter); 3) Verwechslung von ähnlich klingenden (und semantisch verwandten) Wörtern innerhalb der eigenen Sprache.
Interferẹnz[lat.] die,
1) [lat.] die, Physik: die Überlagerung von zwei oder mehr Wellenzügen ausreichender Kohärenz am gleichen Raumpunkt, die zu einer von den Amplituden und Phasendifferenzen abhängigen Intensitätsverteilung führt. Diese kann als Verstärkung (I.-Maximum), Schwächung oder Auslöschung (I.-Minimum) der Wellen beobachtet werden. Die I. beruht auf dem Superpositionsprinzip, d. h., die resultierende Amplitude ist jeweils gleich der Summe der Amplituden der ursprüngl. Wellen; es findet keine Wechselwirkung der Einzelwellen statt. I.-Erscheinungen ermöglichen, die Wellennatur einer Strahlung nachzuweisen. Sie treten prinzipiell bei allen Wellen auf, bei Oberflächenwellen (Wasser), elast. und elektromagnet. Wellen (Schall, Licht), Materiewellen (z. B. bei der Elektronen- oder Neutronenbeugung).
I. des Lichts: Natürl. Licht therm. Strahler entsteht durch spontane Emission untereinander unabhängiger, angeregter Atome, die nicht zusammenhängende Wellenzüge von etwa 10—8 s Dauer mit statistisch wechselnden Phasenbeziehungen aussenden. Die I.-Erscheinung ist deshalb nicht stationär, sondern ändert in Intervallen von etwa 10—8 s ihr Aussehen. Zur Erzeugung interferenzfähiger (kohärenter) Wellen muss deren opt. Wegdifferenz kleiner als die Kohärenzlänge sein. Das ist beim Laser der Fall, dessen stimulierte Emission räumlich und zeitlich kohärent ist. Verwendet man andere Lichtquellen, muss man das Licht in Teilbündel aufspalten und sie zur I. bringen (fresnelscher Spiegelversuch). Die I.-Bilder sind meist in Form von regelmäßig angeordneten Figuren (I.-Streifen, I.-Ringe) zu beobachten, die bei Verwendung von weißem Licht oft ausgeprägte I.-Farben (newtonsche Ringe) aufweisen. Solche Farben treten auch an dünnen Luft- und Flüssigkeitsschichten (z. B. Seifenblasen, Ölschicht) auf, bei denen das auffallende Licht durch Reflexion an der Vorder- und Hinterseite der Schicht interferiert. I.-Erscheinungen werden z. B. in Interferometern ausgenutzt.
2) Sprachwissenschaft: 1) Einwirkung eines sprachl. Systems auf ein anderes, die durch die Ähnlichkeit von Strukturen verschiedener Sprachen oder durch die Vertrautheit mit verschiedenen Sprachen entsteht; 2) falsche Analogie beim Erlernen einer Sprache von einem Element der Fremdsprache auf ein anderes (z. B. die Verwechslung ähnlich klingender Wörter); 3) Verwechslung von ähnlich klingenden (und semantisch verwandten) Wörtern innerhalb der eigenen Sprache.