Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Intelligenz
Intelligẹnz[lat.] die,
1) im allg. Verständnis die übergeordnete Fähigkeit (bzw. eine Gruppe von Fähigkeiten), die sich in der Erfassung und Herstellung anschaul. und abstrakter Beziehungen äußert, dadurch die Bewältigung neuartiger Situationen durch problemlösendes Verhalten ermöglicht und somit Versuch-und-Irrtum-Verhalten und Lernen an Erfolgen, die sich zufällig einstellen, entbehrlich macht. Ein in der Psychologie häufig verwendetes I.-Modell umfasst folgende (als Primärfähigkeiten bezeichnete) I.-Faktoren: sprachl. Verständnis, Assoziationsflüssigkeit, Rechengewandtheit, räuml. Denken, Gedächtnis, Auffassungsgeschwindigkeit und schlussfolgerndes Denken. - Die I.-Entwicklung wird durch eine Wechselwirkung von Erbanlagen und Umweltbedingungen bestimmt; beim Menschen handelt es sich dabei um soziale und kulturelle Einflüsse, die durch erzieher. Anregungen, systemat. Schulung und Bildung u. a. vermittelt werden. Solche sind nach Befunden neuerer Untersuchungen v. a. in der frühesten Kindheit von Bedeutung. Die zw. verschiedenen Individuen feststellbaren I.-Unterschiede sind dementsprechend bis zu einem gewissen Grade auf sozioökonomisch bedingte Chancenungleichheiten zurückzuführen. - Fasst man die I. als Funktion des Lebensalters auf, lässt sich über die Bestimmung des Intelligenzquotienten folgender Verlauf der I.-Entwicklung feststellen: Nach einer Periode starker positiver Beschleunigung in der frühen und mittleren Kindheit verlangsamt sich die I.-Entwicklung ab dem 10. Lebensjahr bis zum Erreichen des Erwachsenenalters. Als unhaltbar hat sich die Behauptung erwiesen, dass die I. ihren Höhepunkt im frühen Erwachsenenalter habe und dann absinke.
Bei Tieren ist I. im Sinne von einsichtigem Verhalten zu verstehen, z. B. verhalten sich Schimpansen intelligent, wenn sie Gegenstände (Kisten, Stöcke) einsetzen, um außerhalb ihrer Reichweite liegendes Futter zu erlangen.
▣ Literatur:
Gould, S. J.: Der falsch vermessene Mensch. A. d. Engl. Tb.-Ausg. Frankfurt am Main 21994.
⃟ Wilson, R. A.: Der neue Prometheus. Die Evolution unserer I. A. d. Engl. Reinbek 23.-25. Tsd. 1995.
2) Informatik: künstliche Intelligenz.
Intelligẹnz[lat.] die,
1) im allg. Verständnis die übergeordnete Fähigkeit (bzw. eine Gruppe von Fähigkeiten), die sich in der Erfassung und Herstellung anschaul. und abstrakter Beziehungen äußert, dadurch die Bewältigung neuartiger Situationen durch problemlösendes Verhalten ermöglicht und somit Versuch-und-Irrtum-Verhalten und Lernen an Erfolgen, die sich zufällig einstellen, entbehrlich macht. Ein in der Psychologie häufig verwendetes I.-Modell umfasst folgende (als Primärfähigkeiten bezeichnete) I.-Faktoren: sprachl. Verständnis, Assoziationsflüssigkeit, Rechengewandtheit, räuml. Denken, Gedächtnis, Auffassungsgeschwindigkeit und schlussfolgerndes Denken. - Die I.-Entwicklung wird durch eine Wechselwirkung von Erbanlagen und Umweltbedingungen bestimmt; beim Menschen handelt es sich dabei um soziale und kulturelle Einflüsse, die durch erzieher. Anregungen, systemat. Schulung und Bildung u. a. vermittelt werden. Solche sind nach Befunden neuerer Untersuchungen v. a. in der frühesten Kindheit von Bedeutung. Die zw. verschiedenen Individuen feststellbaren I.-Unterschiede sind dementsprechend bis zu einem gewissen Grade auf sozioökonomisch bedingte Chancenungleichheiten zurückzuführen. - Fasst man die I. als Funktion des Lebensalters auf, lässt sich über die Bestimmung des Intelligenzquotienten folgender Verlauf der I.-Entwicklung feststellen: Nach einer Periode starker positiver Beschleunigung in der frühen und mittleren Kindheit verlangsamt sich die I.-Entwicklung ab dem 10. Lebensjahr bis zum Erreichen des Erwachsenenalters. Als unhaltbar hat sich die Behauptung erwiesen, dass die I. ihren Höhepunkt im frühen Erwachsenenalter habe und dann absinke.
Bei Tieren ist I. im Sinne von einsichtigem Verhalten zu verstehen, z. B. verhalten sich Schimpansen intelligent, wenn sie Gegenstände (Kisten, Stöcke) einsetzen, um außerhalb ihrer Reichweite liegendes Futter zu erlangen.
▣ Literatur:
Gould, S. J.: Der falsch vermessene Mensch. A. d. Engl. Tb.-Ausg. Frankfurt am Main 21994.
⃟ Wilson, R. A.: Der neue Prometheus. Die Evolution unserer I. A. d. Engl. Reinbek 23.-25. Tsd. 1995.
2) Informatik: künstliche Intelligenz.