Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Insektizide
Insektizide[lat.] (Insektenbekämpfungsmittel), meist synthetisch hergestellte Stoffe, die im Pflanzen-, Vorrats-, Materialschutz und in der Hygiene zur Vernichtung von Schadinsekten eingesetzt werden. I. können Atem-, Kontakt- oder Fraßgifte sein. Wenn sie durch die Pflanzenwurzel aufgenommen und mit dem Saftstrom verteilt werden, nennt man sie systemische I. Chemisch lassen sich I. einteilen in anorgan. I., Arsenate, Fluorverbindungen, Kupfersalze, Blausäure, und organ. I., Mineral- und Teeröle, Chlorkohlenstoffe (z. B. DDT, HCH), Thiophosphorsäureester (z. B. Parathion, Malathion) und Carbamate. Als natürl. I. sind u. a. bekannt: Derris, Pyrethrum, Quassia, Nikotin, Sabadilla, Ryanodin. - Wegen ihrer schlechten biolog. Abbaubarkeit und Anreicherung im tier. Fettgewebe sind Chlorkohlenwasserstoff-I. in Dtl. weitgehend verboten. Neue Entwicklungen streben größere Selektivität und Umweltfreundlichkeit an. Dazu gehören insektenpathogene Mikroorganismen sowie chem. Substanzen mit Hormonwirkung, die die Entwicklung von Insekten hemmen, oder auch artspezif. Duftstoffe (Pheromone), die das Anlocken von Insekten zum Zwecke der Vernichtung ermöglichen.
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