Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Insekten
Insẹkten[lat.] (Kerbtiere, Kerfe, Insecta, Hexapoda), seit dem Devon bekannte, heute mit rd. 850 000 beschriebenen Arten in allen Biotopen verbreitete Klasse 0,02-33 cm langer Gliederfüßer; Körper mit starrem, aus Chitin bestehendem, segmentiertem Außenskelett (muss bei wachsenden Tieren öfter durch Häutung gewechselt werden). Der Körper gliedert sich in drei Abschnitte: Kopf, Brust (Thorax; mit den Segmenten Pro-, Meso- und Metathorax) und Hinterleib (Abdomen; aus bis zu elf Segmenten). Meist sind zwei Flügelpaare, je eines am Meso- und Metathorax ausgebildet. Jedes der drei Brustsegmente trägt ein Beinpaar, die Beine sind gegliedert in Hüfte (Coxa), Schenkelring (Trochanter), Schenkel (Femur), Schiene (Tibia) und Fuß (Tarus). - Am Kopf liegen die oft sehr großen Facettenaugen. Daneben können noch auf der Stirn bzw. auf dem Scheitel Nebenaugen (Punktaugen, Ozellen) vorkommen. Außerdem trägt der Kopf als umgebildete Gliedmaßen ein Paar Fühler (Antennen) und drei Paar Mundgliedmaßen: ein Paar Oberkiefer (Mandibeln), ein Paar Unterkiefer (1. Maxillen) und die durch Verwachsung der 2. Maxillen unpaare Unterlippe (Labium). Nach dorsal wird die Mundöffnung von der ebenfalls unpaaren Oberlippe (Labrum) begrenzt. Die Atmung erfolgt über Tracheen. Der Darm gliedert sich in Vorder-, Mittel- und Enddarm. Als Exkretionsorgane fungieren die Malpighi-Gefäße. Unter dem Darm liegt als Bauchmark ein Strickleiternervensystem, das Zentralnervensystem liegt im Kopf als Oberschlundganglion (Gehirn) und Unterschlundganglion. Die Entwicklung verläuft über eine Metamorphose. Sie beginnt mit dem abgelegten Ei und vollzieht sich über mehrere Häutungen (Abstreifen der Chitinhülle) als unvollkommene Verwandlung (dem Vollkerf ähnl. Larvenstadien wachsen zur Imago heran) oder als vollkommene Verwandlung (dem Vollkerf unähnl. Larvenstadien werden in der Puppe zur Imago). Die Sinnesleistungen der I. sind hoch entwickelt; Farbensehen ist u. a. für Libellen, Fliegen, Schmetterlinge und die Honigbiene nachgewiesen. Auch der Geruchsinn ist gut entwickelt (so vermögen die Männchen mancher Schmetterlinge mithilfe der Antennen ihre Weibchen aus kilometerweiter Entfernung geruchlich aufzuspüren). - Sehr mannigfaltig ist das Anpassungsvermögen vieler I. an die Umwelt (Mimikry, Mimese). - Man unterteilt die I. in 35 Ordnungen, u. a. Urinsekten, Libellen, Schaben, Termiten, Heuschrecken, Wanzen, Gleichflügler, Käfer, Hautflügler, Schmetterlinge und Zweiflügler.
▣ Literatur:
W. Jacobs, Biologie u. Ökologie der I. Ein Taschenlexikon, begr. v. fortgef. v. M. Renner. Stuttgart u. a. 21988.
⃟ Chinery, M.: Pareys Buch der I. Ein Feldführer der europ. I. A. d. Engl. Hamburg u. a. 21993.
⃟ Alien empire. Das Reich der I., bearb. v. C. O'Toole. A. d. Engl. München 1996.
Insẹkten[lat.] (Kerbtiere, Kerfe, Insecta, Hexapoda), seit dem Devon bekannte, heute mit rd. 850 000 beschriebenen Arten in allen Biotopen verbreitete Klasse 0,02-33 cm langer Gliederfüßer; Körper mit starrem, aus Chitin bestehendem, segmentiertem Außenskelett (muss bei wachsenden Tieren öfter durch Häutung gewechselt werden). Der Körper gliedert sich in drei Abschnitte: Kopf, Brust (Thorax; mit den Segmenten Pro-, Meso- und Metathorax) und Hinterleib (Abdomen; aus bis zu elf Segmenten). Meist sind zwei Flügelpaare, je eines am Meso- und Metathorax ausgebildet. Jedes der drei Brustsegmente trägt ein Beinpaar, die Beine sind gegliedert in Hüfte (Coxa), Schenkelring (Trochanter), Schenkel (Femur), Schiene (Tibia) und Fuß (Tarus). - Am Kopf liegen die oft sehr großen Facettenaugen. Daneben können noch auf der Stirn bzw. auf dem Scheitel Nebenaugen (Punktaugen, Ozellen) vorkommen. Außerdem trägt der Kopf als umgebildete Gliedmaßen ein Paar Fühler (Antennen) und drei Paar Mundgliedmaßen: ein Paar Oberkiefer (Mandibeln), ein Paar Unterkiefer (1. Maxillen) und die durch Verwachsung der 2. Maxillen unpaare Unterlippe (Labium). Nach dorsal wird die Mundöffnung von der ebenfalls unpaaren Oberlippe (Labrum) begrenzt. Die Atmung erfolgt über Tracheen. Der Darm gliedert sich in Vorder-, Mittel- und Enddarm. Als Exkretionsorgane fungieren die Malpighi-Gefäße. Unter dem Darm liegt als Bauchmark ein Strickleiternervensystem, das Zentralnervensystem liegt im Kopf als Oberschlundganglion (Gehirn) und Unterschlundganglion. Die Entwicklung verläuft über eine Metamorphose. Sie beginnt mit dem abgelegten Ei und vollzieht sich über mehrere Häutungen (Abstreifen der Chitinhülle) als unvollkommene Verwandlung (dem Vollkerf ähnl. Larvenstadien wachsen zur Imago heran) oder als vollkommene Verwandlung (dem Vollkerf unähnl. Larvenstadien werden in der Puppe zur Imago). Die Sinnesleistungen der I. sind hoch entwickelt; Farbensehen ist u. a. für Libellen, Fliegen, Schmetterlinge und die Honigbiene nachgewiesen. Auch der Geruchsinn ist gut entwickelt (so vermögen die Männchen mancher Schmetterlinge mithilfe der Antennen ihre Weibchen aus kilometerweiter Entfernung geruchlich aufzuspüren). - Sehr mannigfaltig ist das Anpassungsvermögen vieler I. an die Umwelt (Mimikry, Mimese). - Man unterteilt die I. in 35 Ordnungen, u. a. Urinsekten, Libellen, Schaben, Termiten, Heuschrecken, Wanzen, Gleichflügler, Käfer, Hautflügler, Schmetterlinge und Zweiflügler.
▣ Literatur:
W. Jacobs, Biologie u. Ökologie der I. Ein Taschenlexikon, begr. v. fortgef. v. M. Renner. Stuttgart u. a. 21988.
⃟ Chinery, M.: Pareys Buch der I. Ein Feldführer der europ. I. A. d. Engl. Hamburg u. a. 21993.
⃟ Alien empire. Das Reich der I., bearb. v. C. O'Toole. A. d. Engl. München 1996.