Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Indischer Ozean
Ịndischer Ozean,der kleinste, geologisch jüngste der drei Ozeane der Erde, gelegen zw. Asien, Afrika, Australien und der Antarktis, mit Pers. Golf und Rotem Meer 74,12 Mio. km2; Wasservolumen 284,61 km3. Ein im Wesentlichen meridional verlaufendes System von Rücken (Zentralind. Rücken u. a.) teilt den I. O. in 11 Tiefseebecken. Die mittlere Tiefe beträgt 3 840 m (mit Nebenmeeren), die größte (Planettiefe) 7455 m im Sundagraben südlich von Java. Wichtigste Inseln und Inselgruppen sind: Madagaskar, Komoren, Seychellen, Ceylon, Sokotra, Andamanen, Malediven, Maskarenen, Kerguelen. Der I. O. liegt innerhalb der Tropen und Subtropen, nur im S gehört er der gemäßigten und subpolaren Zone an. Im nördl. Teil beherrscht der Wechsel von NO-Monsun zu SW-Monsun sowohl Klima wie Meeresströmungen. Während des passatartigen Wintermonsuns gleicht das äquatoriale Stromsystem dem des Atlant. und Pazif. Ozeans: Nord-, Südäquatorialstrom, Äquatorialer Gegenstrom. Bei Monsunwechsel bildet sich der starke Somalistrom im nördl. I. O. aus, im südl. I. O. besteht der westwärts setzende Südäquatorialstrom, der in den Agulhasstrom mündet, und die ostwärts setzende Westwinddrift. Aufgrund des unterschiedl. Klimas sind Salzgehalt und Temperatur des Wassers sehr verschieden. Der Bereich des Pers. Golfs ist durch seine Erdöllagerstätten von großer wirtsch. Bedeutung. Die Fischerei spielt im I. O. eine geringe Rolle (nur rd. 5 % der im Weltmeer gefangenen Fische). - Die erste wiss. Erforschung begann 1874 durch das brit. Forschungsschiff »Challenger«. 1959 bis 1965 fand die Internat. I.-O.-Expedition statt, an der sich 40 Forschungsschiffe aus 20 Ländern beteiligten. 1979 wurde das internat. Großprojekt INDEX (engl. Indian Ocean Experiment) zur Untersuchung der Wirkung des einsetzenden SW-Monsuns durchgeführt. Seit 1982 wird im Rahmen der Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) eine intensive Erforschung des westl. I. O. betrieben. In diesem Rahmen fand 1987 die Expedition des dt. Forschungsschiffs »Meteor«, MINDIK, statt. Seit 1988 besteht ein Komitee der zentralen und östl. Anrainerstaaten zur Erforschung der Ressourcen.
Ịndischer Ozean,der kleinste, geologisch jüngste der drei Ozeane der Erde, gelegen zw. Asien, Afrika, Australien und der Antarktis, mit Pers. Golf und Rotem Meer 74,12 Mio. km2; Wasservolumen 284,61 km3. Ein im Wesentlichen meridional verlaufendes System von Rücken (Zentralind. Rücken u. a.) teilt den I. O. in 11 Tiefseebecken. Die mittlere Tiefe beträgt 3 840 m (mit Nebenmeeren), die größte (Planettiefe) 7455 m im Sundagraben südlich von Java. Wichtigste Inseln und Inselgruppen sind: Madagaskar, Komoren, Seychellen, Ceylon, Sokotra, Andamanen, Malediven, Maskarenen, Kerguelen. Der I. O. liegt innerhalb der Tropen und Subtropen, nur im S gehört er der gemäßigten und subpolaren Zone an. Im nördl. Teil beherrscht der Wechsel von NO-Monsun zu SW-Monsun sowohl Klima wie Meeresströmungen. Während des passatartigen Wintermonsuns gleicht das äquatoriale Stromsystem dem des Atlant. und Pazif. Ozeans: Nord-, Südäquatorialstrom, Äquatorialer Gegenstrom. Bei Monsunwechsel bildet sich der starke Somalistrom im nördl. I. O. aus, im südl. I. O. besteht der westwärts setzende Südäquatorialstrom, der in den Agulhasstrom mündet, und die ostwärts setzende Westwinddrift. Aufgrund des unterschiedl. Klimas sind Salzgehalt und Temperatur des Wassers sehr verschieden. Der Bereich des Pers. Golfs ist durch seine Erdöllagerstätten von großer wirtsch. Bedeutung. Die Fischerei spielt im I. O. eine geringe Rolle (nur rd. 5 % der im Weltmeer gefangenen Fische). - Die erste wiss. Erforschung begann 1874 durch das brit. Forschungsschiff »Challenger«. 1959 bis 1965 fand die Internat. I.-O.-Expedition statt, an der sich 40 Forschungsschiffe aus 20 Ländern beteiligten. 1979 wurde das internat. Großprojekt INDEX (engl. Indian Ocean Experiment) zur Untersuchung der Wirkung des einsetzenden SW-Monsuns durchgeführt. Seit 1982 wird im Rahmen der Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) eine intensive Erforschung des westl. I. O. betrieben. In diesem Rahmen fand 1987 die Expedition des dt. Forschungsschiffs »Meteor«, MINDIK, statt. Seit 1988 besteht ein Komitee der zentralen und östl. Anrainerstaaten zur Erforschung der Ressourcen.