Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Idealismus
Idealịsmusder, versch. philosoph. Grundpositionen: 1) die Lehre, dass es rein geistiges Sein gibt, entweder als das einzig Wirkliche, sodass Stoff und Materie nur abgeleitetes Sein darstellen, oder neben dem Stofflichen, dann aber diesem übergeordnet und es gestaltend. Der Begründer dieses metaphys. I. ist Platon; in der Gesch. der Philosophie wurde er in vielen Formen vertreten, bes. ausgeprägt im deutschen Idealismus; 2) die Lehre, dass die erscheinende Wirklichkeit nicht unabhängig von der geistigen Leistung des erkennenden Subjekts ist oder existiert. Auch dieser erkenntnistheoret. I. ist mannigfach aufgetreten, oft verbunden mit dem metaphys. I.; Ggs.: Realismus; 3) als eth. I. eine Position, der im Ggs. zum eth. Materialismus nicht die Befriedigung materieller Bedürfnisse, sondern die »geistigen« Werte (»Würde«, »Freiheit«, »Einsicht«) als entscheidend für ein Werturteil gelten.
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