Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
hebräische Literatur
hebräische Literatur,die in hebr. Sprache in den letzten 200 Jahren entstandenen literar. Werke, wobei das religiöse Schrifttum ausgeschlossen bleibt (jüdische Literatur). Im MA. und in der Renaissance gab es neben dem religiösen Schrifttum nur vereinzelt profane Literatur (Liebes- und Weinlyrik in Spanien und Italien), sie setzte erst mit der Aufklärung im 18. Jh. v. a. in Dtl. ein, im 19. Jh. aber auch in Polen und Russland. Dort erreichte die europ. Periode der h. L. ihren Höhepunkt durch Mendele Moicher Sforim und J. L. Perez, v. a. jedoch durch C. N. Bialik. Mit dem Aufkommen der zionist. Bewegung zu Beginn des 20. Jh. wurde Palästina zum neuen Zentrum der h. L. Als Lyriker traten A. Schlonski, N. Alterman und Lea Goldberg hervor. Die Prosa erfuhr durch das umfangreiche Romanwerk von S. J. Agnon einen neuen Höhepunkt. Nach 1945 und der 1948 erfolgten Gründung des Staates Israel nahmen die Katastrophe des europ. Judentums in der Hitlerzeit und aktuelle polit. und soziale Entwicklungen breiten Raum ein, so etwa bei J. Amichai und A. Megged, A. Oz, A. Appelfeld. Weltweite Verbreitung erlangte das humorist. Werk E. Kishons. Zu nennen sind u. a. auch A. B. Jehoschua, B. Tammuz, D. Shahar, Y. Kaniuk, Y. Kenaz und D. Grossman, ferner Y. Hoffmann, Dalia Ravikovitsch; bed. Vertreter der israel. Gegenwartsdramatik ist J. Sobol.
Literatur:
Stemberger, G.: Geschichte der jüd. Literatur. Eine Einführung. München 1977.
Hauptwerke der h. L., hg. v. L. Prijs. Zürich 1978.
Stemberger, G.: Epochen der jüd. Literatur an ausgewählten Texten. München 1982.
Hebrew writers. A general directory, hg. v. G. Shaked. Ramat Gan 1993.
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