Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Händel
Hạ̈ndel,Georg Friedrich, Komponist, * Halle (Saale) 23. 2. 1685, ✝ London 14. 4. 1759; Sohn eines Wundarztes, war zunächst als Geiger in Hamburg, 1707-10 in Italien, dann als Hofkapellmeister in Hannover und seit 1712 fast ausschließlich in London tätig, wo er 1713 Hofkomponist wurde (1727 naturalisiert). 1719 gründete er in London die Royal Academy of Music, das königl. Opernhaus, das sich 1728 wegen wirtsch. Misserfolge wieder auflösen musste. H., der v. a. als Organist und Orgelimprovisator an die Öffentlichkeit trat, erblindete während der Komposition des Oratoriums »Jephta« (1751/52). Er führte in der Instrumentalmusik den italien. Sonaten- und Konzertstil, auf musikdramat. Gebiet die italien. Barockoper und das Oratorium zu einer Vollendung, die ihm als erstem dt. Musiker Weltruf verschafften.Opern: Almira (1705), Aggripina (1709), Il pastor fido (1712, 1734), Radamisto (1720), Giulio Cesare (1724; dt. Julius Cäsar), Arianna (1734), Alcina (1735), Atalanta (1736), Serse (1738; dt. Xerxes, darin das bekannte »Largo«). Oratorien: Esther (1720, 1732), Israel in Ägypten (1739), Messias (1742, darin das »Halleluja«), Judas Makkabäus (1747). Sonstige Vokalwerke: Acis und Galatea (1719/20, 1732), Johannes-Passion (1704), Utrechter Te Deum und Jubilate (1713), Passion nach Brockes (1717), Dettinger Te Deum (1743), 22 Anthems, 9 Arien. Instrumentalwerke: 6 Concerti grossi op. 3 (1733), 12 Concerti grossi op. 6 (1739), Wassermusik (1715-17), Feuerwerksmusik (1749), etwa 20 Orgelkonzerte, zahlr. Trio- und Solosonaten (u. a. für Violine, Oboe, Block- und Querflöte), über 20 Klaviersuiten.
Literatur:
Friedenthal, R.: G. F. H. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 1995.
Schmelzer, H.-J.: Siehe, Dein König kommt - Leben und Musik des G. F. H. Düsseldorf 1995.
Lewin, W. u. Margraf, M.: G. F. H. Biographie. Berlin 21996.
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