Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hysterese
Hysterese[grch.] die (Hysteresis),
1) Elektronik: bei elektron. Kippschaltungen Bez. für die Differenz der Ansprechspannungen.
2) Physik: Abhängigkeit des physikal. Zustands eines Objektes von vorausgegangenen Zuständen, beruht auf der Restwirkung nach Beseitigung der einwirkenden physikal. Größe. a) Magnet. H., das Zurückbleiben der Magnetisierung M ferromagnet. Stoffe gegenüber der erregenden magnet. Feldstärke H. Wird ein bis zur Sättigung magnetisiertes Stück Eisen durch allmähl. Vermindern der Feldstärke entmagnetisiert, so bleibt eine Restmagnetisierung, die Remanenz Mr , die erst durch ein Gegenfeld von der Größe der Koerzitivfeldstärke Hc (ungenau Koerzitivkraft) verschwindet. Bei weiterer Steigerung wächst die Magnetisierung wieder, worauf der Gesamtvorgang umgekehrt wiederholt werden kann. Bei unmagnet. Material wird mit wachsender Feldstärke H zunächst die Neukurve (früher auch jungfräuliche Kurve) bis zur Sättigungsmagnetisierung, dem Maximalwert der Magnetisierung, durchlaufen; die gesamte Kurve wird als H.-Kurve oder -Schleife bezeichnet. b) Weniger leicht zu beobachten ist die dielektr. H. von Stoffen mit molekularem Dipolmoment. Die von einem äußeren Feld in einem Dielektrikum erzeugte Polarisation klingt nach Abschalten des Feldes mit einer Exponentialfunktion ab. c) Ähnl. Erscheinungen zeigen sich bei elast. Beanspruchungen (elast. H., Nachwirkung). d) In Gasentladungen tritt durch Nachwirkung früherer Entladungszustände auf den augenblickl. Zustand ebenfalls eine H. auf.
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