Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hundertjähriger Krieg
Hundertjähriger Krieg,der Krieg zw. England und Frankreich 1337/39-1453 (mit großen Unterbrechungen); verursacht v. a. durch den Streit um den engl. Festlandsbesitz in Frankreich. Kriegsanlass war der vom engl. König Eduard III. erhobene Anspruch auf den frz. Thron nach Aussterben der Kapetinger in direkter Linie (1328); dies führte zum Konflikt mit dem frz. König Philipp VI. (1328-50) aus der kapeting. Nebenlinie Valois. Der H. K.wurde ausschl. auf frz. Boden ausgetragen und führte zeitweilig zum Bürgerkrieg (u. a. Bauernaufstand der Jacquerie 1358) sowie zu Adelsmachtkämpfen. Nach anfängl. engl. Erfolgen (u. a. 1346 Sieg über das frz. Ritterheer bei Crécy-en-Ponthieu, 1347 Eroberung von Calais, 1415 Schlacht bei Azincourt) kam es nach dem Eingreifen von Jeanne d'Arc zur kriegsentscheidenden Wende zugunsten Frankreichs (Aufhebung der Belagerung von Orléans und Krönung Karls VII. in Reims 1429). Bis 1453 mussten die Engländer alle frz. Territorien räumen, mit Ausnahme von Calais (bis 1558 englisch) und der Kanalinseln. Den Titel »König von Frankreich« führten die engl. Herrscher bis 1802.
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