Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hugo
Hugo[y'go], Victor, frz. Dichter, * Besançon 26. 2. 1802, ✝ Paris 22. 5. 1885; schloss sich dem Julikönigtum an, wurde nach der Errichtung des Zweiten Kaiserreichs erbitterter Gegner Napoleons III. und musste daher 1851-70 in der Verbannung leben (meist auf Guernsey). Durch die Gedichtsammlungen »Oden und Balladen« (1826), »Herbstblätter« (1831) u. a., durch die programmat. Vorrede zum Drama »Cromwell« (1827) und den histor. Roman »Der Glöckner von Notre-Dame« (1831) wurde er zum Führer der frz. Hochromantik. Von seinen Dramen waren nur »Hernani, oder die kastilian. Ehre« (1830) und »Ruy Blas« (1838) erfolgreich. In der Verbannung entstanden neben Gedichten gegen Napoleon III. (»Züchtigungen«, 1853) die reifsten lyr. Werke (»Betrachtungen«, 1856) und der Roman »Die Elenden« (1862), der - wie das Spätwerk überhaupt - starke sozialkrit. Akzente trägt. In »Die Weltlegende« (4 Bde., 1859-83) verarbeitete er Sagen- und Geschichtsstoffe Europas und des Orients zu lyr. oder ep. Einzelstücken. Als Zeichner neigte H. zum Fantastisch-Visionären. - H., seit 1876 Senator, war schon zu Lebzeiten eine legendäre Gestalt, er wurde im Pantheon beigesetzt. Bis heute ist er einer der populärsten Vertreter der frz. Literatur.
Weitere Werke: Aus dem Morgenland (1831); Marion De Lorme (1831); Der König amüsiert sich (1832); Die Burggrafen (1843); Der lachende Mann (4 Bde., 1869); Dreiundneunzig (3 Bde., 1874).
▣ Literatur:
Juin, H.: V. H., 3 Bde. Paris 1980-86.
⃟ Ionesco, E.: Das groteske u. trag. Leben des V. H. A. d. Frz. München 1985.
⃟ Lücke, T.: V. H. Roman seines Lebens. Neuausg. Frankfurt am Main 1985.
⃟ Guillemin, H.: H. Neuausg.Paris 1994.
⃟ Biermann, K.: V. H. Reinbek 1998.
Hugo[y'go], Victor, frz. Dichter, * Besançon 26. 2. 1802, ✝ Paris 22. 5. 1885; schloss sich dem Julikönigtum an, wurde nach der Errichtung des Zweiten Kaiserreichs erbitterter Gegner Napoleons III. und musste daher 1851-70 in der Verbannung leben (meist auf Guernsey). Durch die Gedichtsammlungen »Oden und Balladen« (1826), »Herbstblätter« (1831) u. a., durch die programmat. Vorrede zum Drama »Cromwell« (1827) und den histor. Roman »Der Glöckner von Notre-Dame« (1831) wurde er zum Führer der frz. Hochromantik. Von seinen Dramen waren nur »Hernani, oder die kastilian. Ehre« (1830) und »Ruy Blas« (1838) erfolgreich. In der Verbannung entstanden neben Gedichten gegen Napoleon III. (»Züchtigungen«, 1853) die reifsten lyr. Werke (»Betrachtungen«, 1856) und der Roman »Die Elenden« (1862), der - wie das Spätwerk überhaupt - starke sozialkrit. Akzente trägt. In »Die Weltlegende« (4 Bde., 1859-83) verarbeitete er Sagen- und Geschichtsstoffe Europas und des Orients zu lyr. oder ep. Einzelstücken. Als Zeichner neigte H. zum Fantastisch-Visionären. - H., seit 1876 Senator, war schon zu Lebzeiten eine legendäre Gestalt, er wurde im Pantheon beigesetzt. Bis heute ist er einer der populärsten Vertreter der frz. Literatur.
Weitere Werke: Aus dem Morgenland (1831); Marion De Lorme (1831); Der König amüsiert sich (1832); Die Burggrafen (1843); Der lachende Mann (4 Bde., 1869); Dreiundneunzig (3 Bde., 1874).
▣ Literatur:
Juin, H.: V. H., 3 Bde. Paris 1980-86.
⃟ Ionesco, E.: Das groteske u. trag. Leben des V. H. A. d. Frz. München 1985.
⃟ Lücke, T.: V. H. Roman seines Lebens. Neuausg. Frankfurt am Main 1985.
⃟ Guillemin, H.: H. Neuausg.Paris 1994.
⃟ Biermann, K.: V. H. Reinbek 1998.