Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Huch
Hụch,1) Friedrich, Schriftsteller, * Braunschweig 19. 6. 1873, ✝ München 12. 5. 1913, Vetter von 2) und 3); schrieb Satiren und psycholog. feinfühlige Romane wie »Peter Michel« (1901) und »Enzio« (1911).
2) Ricarda, Pseudonym Richard Hugo, Schriftstellerin, * Braunschweig 18. 7. 1864, ✝ Schönberg (heute zu Kronberg im Taunus) 17. 11. 1947, Schwester von 3), Kusine von 1); studierte Geschichte und Philosophie in Zürich, promovierte als eine der ersten dt. Frauen; arbeitete u. a. als Lehrerin; trat 1933 aus Protest gegen den Nationalsozialismus aus der Preuß. Akademie der Künste aus. War für ihr Frühwerk lyr. Subjektivismus prägend, gelangte sie später zur »objektiven« Darstellung histor. Gestalten und Ereignisse (»Der große Krieg in Deutschland«, 3 Bde., 1912-14) und zu religiöser Thematik (»Luthers Glaube«, 1916). Eine Sonderstellung nimmt ihr literar- und kulturgeschichtl. Werk »Die Romantik« (2 Bde., 1908) ein, das für die Wiederentdeckung der Romantik und für die Überwindung des Naturalismus von großer Bedeutung war. Ihr Werk über die dt. Widerstandsbewegung (»Der lautlose Aufstand«, von G. Weisenborn bearbeitet und hg. 1953) konnte sie nicht mehr beenden; außerdem »Aus der Triumphgasse« (Skizzen, 1902), »Die Geschichten von Garibaldi« (Bd. 1: »Die Verteidigung Roms«, 1906; Bd. 2: »Der Kampf um Rom«, 1907), »Frühling in der Schweiz« (Erinnerungen, 1938), »Herbstfeuer« (Ged., 1944).
Literatur:
Viereck, S. von: So weit wie die Welt geht. Reinbek 1990.
Koepcke, C.: R. H. Ihr Leben u. ihr Werk. Frankfurt am Main u. a. 1996.
3) Rudolf, Schriftsteller, * Pôrto Alegre (Brasilien) 28. 2. 1862, ✝ Bad Harzburg 12. 1. 1943, Bruder von 2), Vetter von 1); Rechtsanwalt; schrieb Entwicklungsromane (»Hans der Träumer«, 1902) und satirisch-humorist. Darstellungen des Kleinstadtbürgertums.
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