Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hubschrauber
Hubschrauber(Helikopter), ein Drehflügelflugzeug, das seinen Auf- und Vortrieb durch eine oder mehrere Hubschrauben erhält. Eine Hubschraube (Rotor) hat zwei bis sechs schmale Flügelblätter. Sie läuft um eine senkrechte (oder nahezu senkrechte) Achse mit mäßiger Drehzahl um. Je nach Anstellwinkel der Flügelblätter und Änderung der Achsstellung können H. auf der Stelle schweben, senkrecht steigen oder sinken, waagerecht, seitwärts oder rückwärts fliegen. Die Hubschrauben sind über dem Rumpf angeordnet, zu ihrem Antrieb dienen ein oder zwei im Rumpf untergebrachte Motoren oder Gasturbinen (auch kleine Strahltriebwerke, Raketen oder Druckluftdüsen an den Flügelblattenden sind möglich). Beim einrotorigen H. gleicht eine kleine Heckschraube das freie Drehmoment des Rotors aus, das den Rumpf um die Hochachse zu drehen versucht. Beim mehrrotorigen H. mit zwei tandemartig hintereinander oder zwei über- oder nebeneinander angeordneten gegenläufigen Hubschrauben entfällt das freie Drehmoment und daher auch die Heckschraube. Bei Triebwerksausfall wird die Eigendrehung des Rotors durch den Fahrtwind ausgenutzt, um im Autorotationsflug gefahrlos zu landen.
H. werden im zivilen und militär. Bereich für besondere Transportaufgaben, für Überwachungs- und Beobachtungsaufgaben sowie für Sonderaufgaben (z. B. im Luftrettungsdienst) eingesetzt. Im militär. Bereich dient der H. auch als Kampfhubschrauber. - Je nach Verwendungszweck werden Leicht-H. (Zweimannbesatzung, Rotordurchmesser 10 m) und Schwer-H. (100 t Startmasse, Rotordurchmesser 35 m) unterschieden. - Der erste wirklich flugfähige H. wurde von L. Bréguet und R. Dorand konstruiert (Bréguet-Dorand-Gyroplane; Erstflug 1935), dessen Flugleistung jedoch wenig später durch eine Konstruktion von H. Focke weit übertroffen wurde (Focke-Wulf Fw 61; Erstflug 1936; bereits 1937 Höhenrekord über 2 400 m).
▣ Literatur:
R. Besser. Technik u. Geschichte der H., bearb. v. Neuausg. Koblenz 1990.
⃟ Enzyklopädie der H. Geschichte, Technik, Marken, hg. v. G. Apostolo. A. d. Italien. Augsburg 1995.
Hubschrauber(Helikopter), ein Drehflügelflugzeug, das seinen Auf- und Vortrieb durch eine oder mehrere Hubschrauben erhält. Eine Hubschraube (Rotor) hat zwei bis sechs schmale Flügelblätter. Sie läuft um eine senkrechte (oder nahezu senkrechte) Achse mit mäßiger Drehzahl um. Je nach Anstellwinkel der Flügelblätter und Änderung der Achsstellung können H. auf der Stelle schweben, senkrecht steigen oder sinken, waagerecht, seitwärts oder rückwärts fliegen. Die Hubschrauben sind über dem Rumpf angeordnet, zu ihrem Antrieb dienen ein oder zwei im Rumpf untergebrachte Motoren oder Gasturbinen (auch kleine Strahltriebwerke, Raketen oder Druckluftdüsen an den Flügelblattenden sind möglich). Beim einrotorigen H. gleicht eine kleine Heckschraube das freie Drehmoment des Rotors aus, das den Rumpf um die Hochachse zu drehen versucht. Beim mehrrotorigen H. mit zwei tandemartig hintereinander oder zwei über- oder nebeneinander angeordneten gegenläufigen Hubschrauben entfällt das freie Drehmoment und daher auch die Heckschraube. Bei Triebwerksausfall wird die Eigendrehung des Rotors durch den Fahrtwind ausgenutzt, um im Autorotationsflug gefahrlos zu landen.
H. werden im zivilen und militär. Bereich für besondere Transportaufgaben, für Überwachungs- und Beobachtungsaufgaben sowie für Sonderaufgaben (z. B. im Luftrettungsdienst) eingesetzt. Im militär. Bereich dient der H. auch als Kampfhubschrauber. - Je nach Verwendungszweck werden Leicht-H. (Zweimannbesatzung, Rotordurchmesser 10 m) und Schwer-H. (100 t Startmasse, Rotordurchmesser 35 m) unterschieden. - Der erste wirklich flugfähige H. wurde von L. Bréguet und R. Dorand konstruiert (Bréguet-Dorand-Gyroplane; Erstflug 1935), dessen Flugleistung jedoch wenig später durch eine Konstruktion von H. Focke weit übertroffen wurde (Focke-Wulf Fw 61; Erstflug 1936; bereits 1937 Höhenrekord über 2 400 m).
▣ Literatur:
R. Besser. Technik u. Geschichte der H., bearb. v. Neuausg. Koblenz 1990.
⃟ Enzyklopädie der H. Geschichte, Technik, Marken, hg. v. G. Apostolo. A. d. Italien. Augsburg 1995.