Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Horthy
Họrthy,Miklós, auch Nikolaus H. von Nagybánya, ungar. Admiral (1918) und Politiker, * Kenderes (Bez. Jász-Nagykun-Szolnok) 18. 6. 1868, ✝ Estoril (bei Lissabon) 9. 2. 1957; wurde 1918 als Vizeadmiral letzter Oberbefehlshaber der österr.-ungar. Flotte, organisierte als Kriegs-Min. der gegenrevolutionären Reg. von Szeged 1919 den Kampf gegen die ungar. Räterepublik. Am 1. 3. 1920 wurde er von der Nationalversammlung (unter Druck) zum Reichsverweser gewählt. In der Folgezeit verhinderte er die Versuche König Karls IV., den ungar. Thron wieder zu besteigen. Seine Außenpolitik war stark auf die Revision des Vertrages von Trianon (1920) gerichtet, seine Innenpolitik von antisemit. Vorstellungen bestimmt. In den 30er-Jahren schloss er Ungarn an die Achse Berlin-Rom an, erreichte 1938 und 1940 in den Wiener Schiedssprüchen Gebietserweiterungen seines Landes und führte am 28. 6. 1941 Ungarn auf der Seite der Achsenmächte in den Krieg gegen die UdSSR. Der Versuch von H., mit den Westalliierten Kontakt aufzunehmen, führte im März 1944 zur Besetzung seines Landes durch dt. Truppen und im Okt. desselben Jahres zu seinem Sturz. Nach Internierung in Bayern ging H. 1948 in die Schweiz, später nach Portugal ins Exil. - Autobiographie »Ein Leben für Ungarn« (1953).
Họrthy,Miklós, auch Nikolaus H. von Nagybánya, ungar. Admiral (1918) und Politiker, * Kenderes (Bez. Jász-Nagykun-Szolnok) 18. 6. 1868, ✝ Estoril (bei Lissabon) 9. 2. 1957; wurde 1918 als Vizeadmiral letzter Oberbefehlshaber der österr.-ungar. Flotte, organisierte als Kriegs-Min. der gegenrevolutionären Reg. von Szeged 1919 den Kampf gegen die ungar. Räterepublik. Am 1. 3. 1920 wurde er von der Nationalversammlung (unter Druck) zum Reichsverweser gewählt. In der Folgezeit verhinderte er die Versuche König Karls IV., den ungar. Thron wieder zu besteigen. Seine Außenpolitik war stark auf die Revision des Vertrages von Trianon (1920) gerichtet, seine Innenpolitik von antisemit. Vorstellungen bestimmt. In den 30er-Jahren schloss er Ungarn an die Achse Berlin-Rom an, erreichte 1938 und 1940 in den Wiener Schiedssprüchen Gebietserweiterungen seines Landes und führte am 28. 6. 1941 Ungarn auf der Seite der Achsenmächte in den Krieg gegen die UdSSR. Der Versuch von H., mit den Westalliierten Kontakt aufzunehmen, führte im März 1944 zur Besetzung seines Landes durch dt. Truppen und im Okt. desselben Jahres zu seinem Sturz. Nach Internierung in Bayern ging H. 1948 in die Schweiz, später nach Portugal ins Exil. - Autobiographie »Ein Leben für Ungarn« (1953).