Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hongkong
Hongkong (Hong Kong, chines. Xianggang, Hsiangkang), ehem. brit. Kronkolonie an der südchines. Küste, 1 075 km2, (1995) 6,19 Mio. Ew., umfasst die durch Straßentunnel mit dem Festland verbundene Insel H. (79,99 km2), die Halbinsel Kowloon und die New Territories mit dem Hinterland von Kowloon sowie rd. 240 größtenteils unbewohnte Inseln. Amtssprachen: Chinesisch und Englisch. Währungseinheit: 1 H.-Dollar (HK-$) = 100 Cents (c). Zeitzone: MEZ + 6 Std.
Landesnatur: H. ist vorwiegend gebirgig (in den New Territories bis 958 m, auf der Insel H. bis 551 m hoch); felsige Küsten. Die urspr. bewaldeten Berge sind jetzt v. a. Gras- und Ödland. Der Sommer ist tropisch-schwül, der Winter sonnig und mild, das Frühjahr meist feucht-neblig; Taifune.Bevölkerung: 98 % der Bev. sind Chinesen, v. a. aus der VR China, ferner aus Taiwan und Macau. Zw. 1945 und 1950 war der Flüchtlingsstrom bes. groß. Die illegale Einwanderung hielt auch später an. 1980 wurden wirksame Maßnahmen eingeleitet, um die Einreise in das übervölkerte H. einzudämmen, die vietnames. Flüchtlinge sind jetzt bis auf 7 600 nach Vietnam zurückgeschickt worden. Die durchschnittl. Bev.-Dichte von über 5 758 Ew. je km2 wird z. T. wesentlich überschritten, da große Teile H.s unbewohnbar sind. Hauptumgangssprache ist der kantones. Dialekt. Buddhismus und Daoismus sind die Hauptreligionen, außerdem sind Christentum, Islam und Hinduismus vertreten. Zwei Univ. (gegr. 1911 bzw. 1963), zwei polytechn. Hochschulen (gegr. 1972 bzw. 1984). - Die beiden größten Städte sind die Hptst. Victoria an der N-Küste der Insel H., Sitz der Verw., in erster Linie Finanz- und Handelszentrum von H., und jenseits, auf dem Festland, Kowloon, Verkehrsknotenpunkt und tourist. Zentrum Hongkongs.Wirtschaft und Verkehr: H. entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der weltweit größten Handelszentren und ist führendes Finanzzentrum im südostasiat. Raum. Das jährl. Pro-Kopf-Einkommen von 21 658 US-$ (1994) zählt nach Japan und Singapur zu den höchsten Asiens. Es entwickelte sich exportorientierte verarbeitende Ind. mit der Textil- und Bekleidungsbranche, gefolgt von der expandierenden Elektronikind., der Metall-, Kunststoffverarbeitung, der Herstellung von wiss. und opt. Geräten sowie von Spielzeug. Drittgrößte Devisenquelle H.s ist der Fremdenverkehr. Nach der Öffnung des chines. Marktes wurde China vor den USA, Japan und Dtl. wichtigster Handelspartner. Aus und über H. flossen hohe Auslandsinvestitionen nach S-China, und der größte Teil der Ind. wurde auf das Festland verlagert. Gleichzeitig stieg China zum größten Investor in H. auf. Nach Schätzungen ist H.s Bruttoinlandsprodukt zu 70 % vom Festland abhängig. - Wegen der beengten Raumverhältnisse gibt es große verkehrstechn. Probleme. Der Personenverkehr wird v. a. durch Busse, Straßen-, U- (43 km) und Eisenbahn (34 km) bewältigt. Im Containerseefrachtverkehr nimmt H. seit 1992 vor Singapur und Rotterdam weltweit den ersten Platz ein. Zusätzlich zu dem ins Meer hinausgebauten internat. Flughafen Kai Tak wurde vor der Insel Lantou, rd. 25 km von Kowloon entfernt, auf einer 1 248 ha großen Plattform der neue Großflughafen Chek Lap Kok angelegt (Eröffnung 1998).
Geschichte: Nach dem Opiumkrieg (1840-42) ließ sich Großbritannien im Vertrag von Nanking (1842) von China die bereits 1842 besetzten Inseln übereignen. Die 1843 Victoria (nach dem Verw.zentrum) benannte brit. Kronkolonie entwickelte sich zu einem der wichtigsten Handelsplätze in O- und SO-Asien; 1860 um den von China abgetretenen Teil der Halbinsel Kowloon und 1898 (durch Pachtvertrag auf 99 Jahre) um die New Territories sowie zahlr. kleine Inseln erweitert; 1941-45 von japan. Truppen besetzt. - Gemäß einem 1984 unterzeichneten britisch-chines. Abkommens gab Großbritannien H. zum 1. 7. 1997 an China zurück. Unter der Devise »ein Land, zwei Systeme« verpflichtete sich China, H. als »Sonderverwaltungszone« (SVZ) zu behandeln und ihr innere Autonomie zu gewähren und das in H. bestehende Wirtschafts-, Gesellschafts- und Rechtssystem für die Dauer von 50 Jahren nicht fundamental zu verändern. An die Spitze der Verwaltung trat mit Wirkung vom 1. 7. 1997 Dong Jianhua.
▣ Literatur:
Morris, J.: H. Geschichte u. Zukunft der letzten brit. Kronkolonie. Bergisch Gladbach 1991.
⃟ Vahlefeld, H. W.: H. Von der Kronkolonie zum chines. Wirtschaftswunder. Neuausg. München 1996.
Landesnatur: H. ist vorwiegend gebirgig (in den New Territories bis 958 m, auf der Insel H. bis 551 m hoch); felsige Küsten. Die urspr. bewaldeten Berge sind jetzt v. a. Gras- und Ödland. Der Sommer ist tropisch-schwül, der Winter sonnig und mild, das Frühjahr meist feucht-neblig; Taifune.Bevölkerung: 98 % der Bev. sind Chinesen, v. a. aus der VR China, ferner aus Taiwan und Macau. Zw. 1945 und 1950 war der Flüchtlingsstrom bes. groß. Die illegale Einwanderung hielt auch später an. 1980 wurden wirksame Maßnahmen eingeleitet, um die Einreise in das übervölkerte H. einzudämmen, die vietnames. Flüchtlinge sind jetzt bis auf 7 600 nach Vietnam zurückgeschickt worden. Die durchschnittl. Bev.-Dichte von über 5 758 Ew. je km2 wird z. T. wesentlich überschritten, da große Teile H.s unbewohnbar sind. Hauptumgangssprache ist der kantones. Dialekt. Buddhismus und Daoismus sind die Hauptreligionen, außerdem sind Christentum, Islam und Hinduismus vertreten. Zwei Univ. (gegr. 1911 bzw. 1963), zwei polytechn. Hochschulen (gegr. 1972 bzw. 1984). - Die beiden größten Städte sind die Hptst. Victoria an der N-Küste der Insel H., Sitz der Verw., in erster Linie Finanz- und Handelszentrum von H., und jenseits, auf dem Festland, Kowloon, Verkehrsknotenpunkt und tourist. Zentrum Hongkongs.Wirtschaft und Verkehr: H. entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der weltweit größten Handelszentren und ist führendes Finanzzentrum im südostasiat. Raum. Das jährl. Pro-Kopf-Einkommen von 21 658 US-$ (1994) zählt nach Japan und Singapur zu den höchsten Asiens. Es entwickelte sich exportorientierte verarbeitende Ind. mit der Textil- und Bekleidungsbranche, gefolgt von der expandierenden Elektronikind., der Metall-, Kunststoffverarbeitung, der Herstellung von wiss. und opt. Geräten sowie von Spielzeug. Drittgrößte Devisenquelle H.s ist der Fremdenverkehr. Nach der Öffnung des chines. Marktes wurde China vor den USA, Japan und Dtl. wichtigster Handelspartner. Aus und über H. flossen hohe Auslandsinvestitionen nach S-China, und der größte Teil der Ind. wurde auf das Festland verlagert. Gleichzeitig stieg China zum größten Investor in H. auf. Nach Schätzungen ist H.s Bruttoinlandsprodukt zu 70 % vom Festland abhängig. - Wegen der beengten Raumverhältnisse gibt es große verkehrstechn. Probleme. Der Personenverkehr wird v. a. durch Busse, Straßen-, U- (43 km) und Eisenbahn (34 km) bewältigt. Im Containerseefrachtverkehr nimmt H. seit 1992 vor Singapur und Rotterdam weltweit den ersten Platz ein. Zusätzlich zu dem ins Meer hinausgebauten internat. Flughafen Kai Tak wurde vor der Insel Lantou, rd. 25 km von Kowloon entfernt, auf einer 1 248 ha großen Plattform der neue Großflughafen Chek Lap Kok angelegt (Eröffnung 1998).
Geschichte: Nach dem Opiumkrieg (1840-42) ließ sich Großbritannien im Vertrag von Nanking (1842) von China die bereits 1842 besetzten Inseln übereignen. Die 1843 Victoria (nach dem Verw.zentrum) benannte brit. Kronkolonie entwickelte sich zu einem der wichtigsten Handelsplätze in O- und SO-Asien; 1860 um den von China abgetretenen Teil der Halbinsel Kowloon und 1898 (durch Pachtvertrag auf 99 Jahre) um die New Territories sowie zahlr. kleine Inseln erweitert; 1941-45 von japan. Truppen besetzt. - Gemäß einem 1984 unterzeichneten britisch-chines. Abkommens gab Großbritannien H. zum 1. 7. 1997 an China zurück. Unter der Devise »ein Land, zwei Systeme« verpflichtete sich China, H. als »Sonderverwaltungszone« (SVZ) zu behandeln und ihr innere Autonomie zu gewähren und das in H. bestehende Wirtschafts-, Gesellschafts- und Rechtssystem für die Dauer von 50 Jahren nicht fundamental zu verändern. An die Spitze der Verwaltung trat mit Wirkung vom 1. 7. 1997 Dong Jianhua.
▣ Literatur:
Morris, J.: H. Geschichte u. Zukunft der letzten brit. Kronkolonie. Bergisch Gladbach 1991.
⃟ Vahlefeld, H. W.: H. Von der Kronkolonie zum chines. Wirtschaftswunder. Neuausg. München 1996.