Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hohenzollern
I Hohenzọllern,Burg auf dem gleichnamigen Berg (auch Zollerberg, 855 m ü. M.) am Rand der Schwäb. Alb, südlich von Hechingen; Stammburg des Geschlechts der Hohenzollern; im 11. Jh. angelegt, 1423 zerstört, 1454-61 wieder aufgebaut und vor dem Dreißigjährigen Krieg zur Festung ausgebaut; nach 1771 verfallen; unter Friedrich Wilhelm IV. 1850-67 von F. A. Stüler neugotisch wieder aufgebaut. 1952-91 Grabstätte Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs d. Gr. (H.-Museum).
II Hohenzọllern,
dt. Dynastie, erstmals 1061 in Schwaben erwähnt. Graf Friedrich III. (✝ 1201) erhielt 1191 die Burggrafschaft Nürnberg (als Burggraf Friedrich I.). Durch Teilung (um 1214) entstanden die fränk. (seit der Reformation evang.) und schwäb. (kath.) Linie. - Die fränk. Linie baute bis Ende des 14. Jh. Bayreuth und Ansbach zur bedeutenden Territorialherrschaft aus, wurde 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben und erhielt 1415/17 die brandenburg. Kurwürde. Kurfürst Albrecht III. Achilles (✝ 1486) machte 1473 die fränk. Fürstentümer zu einer Sekundogenitur des Kurhauses Brandenburg. In Ansbach und Bayreuth regierte 1486-1603 die ältere fränk., 1603-1791 (Abtretung an Preußen) die jüngere brandenburg. Linie (1806 erloschen). Die brandenburg. H. (Kurlinie) erreichten 1701 unter Friedrich III. (I.) die Erhebung zu Königen »in« (seit 1772 »von«) Preußen; v. a. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-88), und Friedrich II., der Gr. (1740-86), machten Brandenburg-Preußen zur europ. Großmacht. 1871-1918 waren die preuß. Könige auch Dt. Kaiser. - Die schwäb. Linie teilte sich 1576 in die Zweige H.-Hechingen (die eigentl. Grafschaft H. mit der Stammburg) und H.-Sigmaringen (Sigmaringen, Veringen und Haigerloch); beide wurden 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803/06 entgingen sie der Mediatisierung und konnten ihr Territorium vergrößern. Nach der Abdankung der Fürsten beider Linien zugunsten des Königs von Preußen (7. 12. 1849) kamen die Fürstentümer an Preußen (»Hohenzollernsche Lande«) und bildeten 1850-1945 den preuß. RegBez. Sigmaringen. 1945 kamen sie an das Land Württ.-H., 1951 an das neu gebildete Land Bad.-Württ. Die Linie H.-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie H.-Sigmaringen Fürsten von H.; 1866/69 gelang ihr die Einflechtung in die europ. Politik (1866/81-1947 Fürsten, später Könige von Rumänien; 1870 Hohenzollernsche Thronkandidatur).
▣ Literatur:
Mast, P.: Die H. in Lebensbildern. Graz 1988.
⃟ Stamm-Kuhlmann, T.: Die H. Berlin 1995.
I Hohenzọllern,Burg auf dem gleichnamigen Berg (auch Zollerberg, 855 m ü. M.) am Rand der Schwäb. Alb, südlich von Hechingen; Stammburg des Geschlechts der Hohenzollern; im 11. Jh. angelegt, 1423 zerstört, 1454-61 wieder aufgebaut und vor dem Dreißigjährigen Krieg zur Festung ausgebaut; nach 1771 verfallen; unter Friedrich Wilhelm IV. 1850-67 von F. A. Stüler neugotisch wieder aufgebaut. 1952-91 Grabstätte Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs d. Gr. (H.-Museum).
II Hohenzọllern,
dt. Dynastie, erstmals 1061 in Schwaben erwähnt. Graf Friedrich III. (✝ 1201) erhielt 1191 die Burggrafschaft Nürnberg (als Burggraf Friedrich I.). Durch Teilung (um 1214) entstanden die fränk. (seit der Reformation evang.) und schwäb. (kath.) Linie. - Die fränk. Linie baute bis Ende des 14. Jh. Bayreuth und Ansbach zur bedeutenden Territorialherrschaft aus, wurde 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben und erhielt 1415/17 die brandenburg. Kurwürde. Kurfürst Albrecht III. Achilles (✝ 1486) machte 1473 die fränk. Fürstentümer zu einer Sekundogenitur des Kurhauses Brandenburg. In Ansbach und Bayreuth regierte 1486-1603 die ältere fränk., 1603-1791 (Abtretung an Preußen) die jüngere brandenburg. Linie (1806 erloschen). Die brandenburg. H. (Kurlinie) erreichten 1701 unter Friedrich III. (I.) die Erhebung zu Königen »in« (seit 1772 »von«) Preußen; v. a. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-88), und Friedrich II., der Gr. (1740-86), machten Brandenburg-Preußen zur europ. Großmacht. 1871-1918 waren die preuß. Könige auch Dt. Kaiser. - Die schwäb. Linie teilte sich 1576 in die Zweige H.-Hechingen (die eigentl. Grafschaft H. mit der Stammburg) und H.-Sigmaringen (Sigmaringen, Veringen und Haigerloch); beide wurden 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803/06 entgingen sie der Mediatisierung und konnten ihr Territorium vergrößern. Nach der Abdankung der Fürsten beider Linien zugunsten des Königs von Preußen (7. 12. 1849) kamen die Fürstentümer an Preußen (»Hohenzollernsche Lande«) und bildeten 1850-1945 den preuß. RegBez. Sigmaringen. 1945 kamen sie an das Land Württ.-H., 1951 an das neu gebildete Land Bad.-Württ. Die Linie H.-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie H.-Sigmaringen Fürsten von H.; 1866/69 gelang ihr die Einflechtung in die europ. Politik (1866/81-1947 Fürsten, später Könige von Rumänien; 1870 Hohenzollernsche Thronkandidatur).
▣ Literatur:
Mast, P.: Die H. in Lebensbildern. Graz 1988.
⃟ Stamm-Kuhlmann, T.: Die H. Berlin 1995.