Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hoden
Hoden(Testis, Orchis), männl. Keimdrüse (Geschlechtsdrüsen) bei Tieren und beim Menschen, die die männl. Geschlechtszellen (Spermien) produziert und Bildungsort von Geschlechtshormonen ist. Während bei den einfacheren Organismen die H. in Lage, Zahl und Form stark variieren, sind sie von den Gliedertieren an i. Allg. paarig ausgebildet. Bei den Wirbeltieren entsteht der H. in einer Falte des Bauchfells neben der Urnierenanlage. Mit Ausnahme der meisten Knochenfische bildet sich eine Verbindung mit der Urniere oder dem Urnierengang. Die in der H.-Anlage entstehenden Keimstränge formen sich bei den höheren Wirbeltieren (einschl. Mensch) zu gewundenen Samenkanälchen (H.-Kanälchen) um, deren Wand außer den Samenbildungszellen noch Nährzellen (Sertoli-Zellen) enthält. Im Bindegewebe des H. zw. den Kanälchen sind die Leydig-Zwischenzellen eingelagert, die v. a. Testosteron produzieren.
Beim Menschen wird durch starke Aufwindung der Samenkanälchen eine enorme Oberflächenvergrößerung erreicht, wodurch erst die tägl. Produktion von etwa 100 Mio. Spermien ermöglicht wird. Die Kanälchen münden in das H.-Netz (Rete testis), das sich in 8-15 Ausführkanälen fortsetzt, die den Kopf des dem H. hinten anliegenden Neben-H. (Epididymis) bilden; aus ihnen geht der gemeinsame Nebenhodengang hervor, der durch mäanderartige Aufwindung den Neben-H. bildet und an dessen Ende in den Samenleiter übergeht. Im Neben-H. machen die Spermien einen Reifungsprozess durch und erlangen ihre Beweglichkeit. Der untere Teil dient auch als Samenspeicher. H. und Neben-H. sind von mehreren Gewebshüllen umschlossen. Der H. verbleibt bei den meisten Wirbeltieren in der Bauchhöhle, lediglich bei der überwiegenden Zahl der Säugetiere (mit Ausnahme z. B. der Elefanten, Seekühe, Wale) wandert er aus der Leibeshöhle in den H.-Sack (Scrotum; beutelartige Hauttasche, die H. und Neben-H. enthält), wo er entweder dauernd verbleibt (z. B. beim Menschen, bei Beuteltieren, Wiederkäuern, Pferden, vielen Raubtieren und den Primaten) oder aus dem er zw. den Fortpflanzungsperioden wieder in die Bauchhöhle zurückgezogen wird (z. B. bei vielen Nagern und Flattertieren). In diesen Fällen ist wahrscheinlich die im Vergleich zur Bauchhöhle niedrigere Temperatur im H.-Sack (beim Menschen 2-4 Celsiusgrade niedriger) unerlässlich für die Samenbildung.
Hoden(Testis, Orchis), männl. Keimdrüse (Geschlechtsdrüsen) bei Tieren und beim Menschen, die die männl. Geschlechtszellen (Spermien) produziert und Bildungsort von Geschlechtshormonen ist. Während bei den einfacheren Organismen die H. in Lage, Zahl und Form stark variieren, sind sie von den Gliedertieren an i. Allg. paarig ausgebildet. Bei den Wirbeltieren entsteht der H. in einer Falte des Bauchfells neben der Urnierenanlage. Mit Ausnahme der meisten Knochenfische bildet sich eine Verbindung mit der Urniere oder dem Urnierengang. Die in der H.-Anlage entstehenden Keimstränge formen sich bei den höheren Wirbeltieren (einschl. Mensch) zu gewundenen Samenkanälchen (H.-Kanälchen) um, deren Wand außer den Samenbildungszellen noch Nährzellen (Sertoli-Zellen) enthält. Im Bindegewebe des H. zw. den Kanälchen sind die Leydig-Zwischenzellen eingelagert, die v. a. Testosteron produzieren.
Beim Menschen wird durch starke Aufwindung der Samenkanälchen eine enorme Oberflächenvergrößerung erreicht, wodurch erst die tägl. Produktion von etwa 100 Mio. Spermien ermöglicht wird. Die Kanälchen münden in das H.-Netz (Rete testis), das sich in 8-15 Ausführkanälen fortsetzt, die den Kopf des dem H. hinten anliegenden Neben-H. (Epididymis) bilden; aus ihnen geht der gemeinsame Nebenhodengang hervor, der durch mäanderartige Aufwindung den Neben-H. bildet und an dessen Ende in den Samenleiter übergeht. Im Neben-H. machen die Spermien einen Reifungsprozess durch und erlangen ihre Beweglichkeit. Der untere Teil dient auch als Samenspeicher. H. und Neben-H. sind von mehreren Gewebshüllen umschlossen. Der H. verbleibt bei den meisten Wirbeltieren in der Bauchhöhle, lediglich bei der überwiegenden Zahl der Säugetiere (mit Ausnahme z. B. der Elefanten, Seekühe, Wale) wandert er aus der Leibeshöhle in den H.-Sack (Scrotum; beutelartige Hauttasche, die H. und Neben-H. enthält), wo er entweder dauernd verbleibt (z. B. beim Menschen, bei Beuteltieren, Wiederkäuern, Pferden, vielen Raubtieren und den Primaten) oder aus dem er zw. den Fortpflanzungsperioden wieder in die Bauchhöhle zurückgezogen wird (z. B. bei vielen Nagern und Flattertieren). In diesen Fällen ist wahrscheinlich die im Vergleich zur Bauchhöhle niedrigere Temperatur im H.-Sack (beim Menschen 2-4 Celsiusgrade niedriger) unerlässlich für die Samenbildung.