Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hirsche
Hirsche(Cervidae), Familie der Paarhufer mit rd. 40 Arten, die in den Unterfamilien Moschustiere, Wasserrehe, Muntjak-, Neuwelt-H., Rehe und Echt-H. zusammengefasst werden. H. sind etwa 0,8-3 m körperlang, männl. Tiere sind etwas größer als weibliche. Sie leben meist gesellig, außerhalb der Paarungszeit (Brunftzeit) nach Geschlechtern getrennt und während der Paarungszeit oft in polygamen Rudeln, in denen es unter den Männchen häufig zu heftigen Kämpfen um die Weibchen kommt. Typ. Merkmal der H. ist das Geweih, das mit Ausnahme der Rentiere nur bei männl. Tieren vorhanden ist, bei Moschustieren und Wasserrehen aber ganz fehlt. Alle H. sind wiederkäuende Pflanzenfresser. - Zur Unterfamilie Echt-H. (Cervinae) gehören etwa zehn Arten, die urspr. im subtropisch-trop. Bereich Asiens beheimatet sind. Hierzu zählt u. a. der Rot-H. (Edel-H., Cervus elaphus), der in Europa eines der größten frei lebenden Säugetiere ist und als jagdbares Wild auch in Australien und Südamerika eingebürgert wurde. Zur selben, über die gemäßigten Breiten der nördl. Halbkugel verbreiteten Art gehören u. a. die nordamerikan. Wapitis. Ein beliebtes Park- und Gatterwild sind die aus Kleinasien stammenden Damhirsche. Auch die Axis-H. Vorderindiens und Ceylons wurden erfolgreich in versch. Gegenden Europas eingebürgert. Weitere Vertreter der Echt-H. sind u. a. Davids-H., Sika-H., Sambar-H. und Zacken-H. - H. sind bereits in altsteinzeitl. Höhlen S-Frankreichs und N-Spaniens dargestellt, ebenso auf mittel- bis jungsteinzeitl. Felsbildern Norwegens und Sibiriens. Das lässt vermuten, dass H. in den Jahrhunderten v. Chr. im N sogar als Haustiere gehalten wurden.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hirsche