Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Himalaja
Himalaja[hi'ma:laja, hima'la:ja; Sanskrit »Schneewohnung«] der (Himalaya), mächtigstes und höchstes Gebirgssystem der Erde, begrenzt den ind. Subkontinent gegen das Hochland von Tibet und Zentralasien. Politisch gehört der H. zu Indien, Pakistan, Nepal, Bhutan und China (Tibet). In einem nach NO offenen, rd. 2 500 km langen Bogen erstreckt er sich vom Durchbruchstal des Indus im W zum Durchbruchstal des Brahmaputra im O; zw. 280 (im NW) und 150 km (im O) breit. Von zehn Achttausendern ist der Mount Everest mit 8 846 m ü. M. (Neuvermessung 1992) zugleich der höchste Berg der Erde. Geologisch wird der H. zu den jungen alpid. Faltengebirgen der Erde gerechnet und ist nach der Theorie der Plattentektonik das Ergebnis der Kollision der Ind. mit der Euras. Platte. An den 50 km breiten, vorwiegend aus Granit und Gneis bestehenden Hohen H. , die Hauptkette, mit den höchsten Gipfeln Mount Everest, Kangchendzönga (8 586 m), Lhotse (8 516 m), Makalu (8 463 m), Dhaulagiri (8 167 m), Nanga Parbat (8 126 m), schließt sich südlich der Vorder-H. an und an diesen die Siwalikketten, die Vorberge. Vor den Siwalikketten liegt der Regenwaldgürtel des Tarai. In Tibet folgt nördlich des Hohen H., getrennt durch eine vom Tsangpo und oberen Indus durchflossene Längstalfurche, der Transhimalaja.
Klimatisch und landschaftlich bildet der H. die Scheide zw. den Monsungebieten Indiens und den trockenen Hochländern Innerasiens. Der SW-Monsun (Mai bis Okt.) lädt seine ganze Feuchtigkeit auf dem steilen S-Hang ab, sodass die kürzere und flachere N-Abdachung nur noch geringe Niederschläge erhält. Die Schneegrenze liegt auf der S-Seite bei 4 800-5 200 m ü. M., auf der N-Seite bei rd. 5 500-6 000 m ü. M. Die Vergletscherung ist beträchtlich; die Waldgrenze liegt bei rd. 4 000 m ü. M. Vegetation und Landnutzung sind vertikal gestuft. An der S-Flanke herrschen üppige Berg- und Nebelwälder vor, an der N-Flanke wintertrockene alpine Steppen. Am dichtesten besiedelt sind die fruchtbaren Täler zw. 1 500 und 2 500 m Höhe. Haupterwerbszweige sind Ackerbau und Viehzucht (Yak, Schafe, Ziegen), aber nur von örtl. Bedeutung. Der Verkehr ist fast nur auf Saumwegen möglich. Verstärkte Abholzungen (jährl. Entwaldungsrate im ind. H. 5 %) der letzten Jahre führten zu einer schnelleren Entwässerung der Bergregionen und zu einer fortschreitenden Bodenerosion (erhöhte Schlammführung der Flüsse), Mitverursacher der z. T. katastrophalen Überschwemmungen in den Tiefländern am Gebirgsfuß.
▣ Literatur:
B. C. Olschak Himalaya, bearb. v. u. a. Köln 21991.
⃟ Uhlig, H.: Himalaya. Neuausg. Bergisch-Gladbach 1992.
Himalaja[hi'ma:laja, hima'la:ja; Sanskrit »Schneewohnung«] der (Himalaya), mächtigstes und höchstes Gebirgssystem der Erde, begrenzt den ind. Subkontinent gegen das Hochland von Tibet und Zentralasien. Politisch gehört der H. zu Indien, Pakistan, Nepal, Bhutan und China (Tibet). In einem nach NO offenen, rd. 2 500 km langen Bogen erstreckt er sich vom Durchbruchstal des Indus im W zum Durchbruchstal des Brahmaputra im O; zw. 280 (im NW) und 150 km (im O) breit. Von zehn Achttausendern ist der Mount Everest mit 8 846 m ü. M. (Neuvermessung 1992) zugleich der höchste Berg der Erde. Geologisch wird der H. zu den jungen alpid. Faltengebirgen der Erde gerechnet und ist nach der Theorie der Plattentektonik das Ergebnis der Kollision der Ind. mit der Euras. Platte. An den 50 km breiten, vorwiegend aus Granit und Gneis bestehenden Hohen H. , die Hauptkette, mit den höchsten Gipfeln Mount Everest, Kangchendzönga (8 586 m), Lhotse (8 516 m), Makalu (8 463 m), Dhaulagiri (8 167 m), Nanga Parbat (8 126 m), schließt sich südlich der Vorder-H. an und an diesen die Siwalikketten, die Vorberge. Vor den Siwalikketten liegt der Regenwaldgürtel des Tarai. In Tibet folgt nördlich des Hohen H., getrennt durch eine vom Tsangpo und oberen Indus durchflossene Längstalfurche, der Transhimalaja.
Klimatisch und landschaftlich bildet der H. die Scheide zw. den Monsungebieten Indiens und den trockenen Hochländern Innerasiens. Der SW-Monsun (Mai bis Okt.) lädt seine ganze Feuchtigkeit auf dem steilen S-Hang ab, sodass die kürzere und flachere N-Abdachung nur noch geringe Niederschläge erhält. Die Schneegrenze liegt auf der S-Seite bei 4 800-5 200 m ü. M., auf der N-Seite bei rd. 5 500-6 000 m ü. M. Die Vergletscherung ist beträchtlich; die Waldgrenze liegt bei rd. 4 000 m ü. M. Vegetation und Landnutzung sind vertikal gestuft. An der S-Flanke herrschen üppige Berg- und Nebelwälder vor, an der N-Flanke wintertrockene alpine Steppen. Am dichtesten besiedelt sind die fruchtbaren Täler zw. 1 500 und 2 500 m Höhe. Haupterwerbszweige sind Ackerbau und Viehzucht (Yak, Schafe, Ziegen), aber nur von örtl. Bedeutung. Der Verkehr ist fast nur auf Saumwegen möglich. Verstärkte Abholzungen (jährl. Entwaldungsrate im ind. H. 5 %) der letzten Jahre führten zu einer schnelleren Entwässerung der Bergregionen und zu einer fortschreitenden Bodenerosion (erhöhte Schlammführung der Flüsse), Mitverursacher der z. T. katastrophalen Überschwemmungen in den Tiefländern am Gebirgsfuß.
▣ Literatur:
B. C. Olschak Himalaya, bearb. v. u. a. Köln 21991.
⃟ Uhlig, H.: Himalaya. Neuausg. Bergisch-Gladbach 1992.