Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hesse
Hẹsse, 1) Eva, amerikan. Künstlerin dt. Herkunft, * Hamburg 11. 1. 1936, ✝ New York 29. 5. 1970; emigrierte 1939 nach New York; fand Mitte der 1960er-Jahre zu amorph wirkenden Plastiken aus Schnüren, Stoffen, Gummi, später aus Fiberglas; gilt als Vorläuferin einer feministisch orientierten Kunst.
2) Hermann, Dichter, * Calw 2. 7. 1877, ✝ Montagnola (bei Lugano) 9. 8. 1962; zunächst Buchhändler, seit 1904 freier Schriftsteller, 1911 Reise nach Indien, seit 1923 Schweizer Bürger. H.s frühe Werke spiegeln die Naturinnigkeit der Neuromantik und die psycholog. Einfühlung des Impressionismus (»Peter Camenzind«, 1904; »Unterm Rad«, R., 1906; »Gertrud«, R., 1910; »Knulp«, R., 1915; »Demian«, R., 1919), seine spätere seel. Zerrissenheit (»Siddhartha«, Erz., 1922; »Der Steppenwolf«, R., 1927). Die Konfrontation des eth. mit dem ästhet. Menschen gestaltete er in »Narziß und Goldmund« (1930), das Streben nach universaler Ganzheit in dem östl. und westl. Weisheit frei vereinenden Alterswerk »Das Glasperlenspiel« (2 Bde., 1943). Als Lyriker ist H. oft volksliednah (»Romant. Lieder«, 1899; »Unterwegs«, 1911; »Trost der Nacht«, 1929; »Letzte Gedichte«, 1960). H. erhielt 1946 den Nobelpreis für Literatur, 1955 den Friedenspreis des Dt. Buchhandels.
▣ Literatur:
Mileck, J.: H. H. Dichter, Sucher, Bekenner. Frankfurt am Main 1987.
⃟ H. H., hg. v. V. Michels. Frankfurt am Main 81993.
⃟ Zeller, B.: H. H. Reinbek 269.-273. Tsd. 1997.
Hẹsse, 1) Eva, amerikan. Künstlerin dt. Herkunft, * Hamburg 11. 1. 1936, ✝ New York 29. 5. 1970; emigrierte 1939 nach New York; fand Mitte der 1960er-Jahre zu amorph wirkenden Plastiken aus Schnüren, Stoffen, Gummi, später aus Fiberglas; gilt als Vorläuferin einer feministisch orientierten Kunst.
2) Hermann, Dichter, * Calw 2. 7. 1877, ✝ Montagnola (bei Lugano) 9. 8. 1962; zunächst Buchhändler, seit 1904 freier Schriftsteller, 1911 Reise nach Indien, seit 1923 Schweizer Bürger. H.s frühe Werke spiegeln die Naturinnigkeit der Neuromantik und die psycholog. Einfühlung des Impressionismus (»Peter Camenzind«, 1904; »Unterm Rad«, R., 1906; »Gertrud«, R., 1910; »Knulp«, R., 1915; »Demian«, R., 1919), seine spätere seel. Zerrissenheit (»Siddhartha«, Erz., 1922; »Der Steppenwolf«, R., 1927). Die Konfrontation des eth. mit dem ästhet. Menschen gestaltete er in »Narziß und Goldmund« (1930), das Streben nach universaler Ganzheit in dem östl. und westl. Weisheit frei vereinenden Alterswerk »Das Glasperlenspiel« (2 Bde., 1943). Als Lyriker ist H. oft volksliednah (»Romant. Lieder«, 1899; »Unterwegs«, 1911; »Trost der Nacht«, 1929; »Letzte Gedichte«, 1960). H. erhielt 1946 den Nobelpreis für Literatur, 1955 den Friedenspreis des Dt. Buchhandels.
▣ Literatur:
Mileck, J.: H. H. Dichter, Sucher, Bekenner. Frankfurt am Main 1987.
⃟ H. H., hg. v. V. Michels. Frankfurt am Main 81993.
⃟ Zeller, B.: H. H. Reinbek 269.-273. Tsd. 1997.