Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen,Veränderungen der Herzschlagfolge durch Erregungsbildungs- und/oder Erregungsleitungsstörungen. Ausgelöst werden sie meist durch Grunderkrankungen des Herzens selbst wie Koronarinsuffizienz, Herzinfarkt, Entzündungen sowie nichtkardiale Erkrankungen wie Elektrolytstörungen oder hormonelle Erkrankungen. Es kann sowohl zu Frequenzbeschleunigung als auch zu Frequenzverlangsamung kommen (Tachykardie bzw. Bradykardie); Extrasystolen sind vorzeitige Kontraktionen des ganzen oder einzelner Teile des Herzens. Herzkammerflimmern (Herzflimmern) ist eine unregelmäßige Tätigkeit der Herzkammern mit völligem Ausfall der Pumpleistung des Herzens und über 350 Kontraktionen je Minute. Das Kammerflattern (Herzflattern) mit 250-350 Kontraktionen je Minute geht häufig in Kammerflimmern über. Vorhofflimmern stellt eine völlig unkoordinierte Vorhoftätigkeit dar, während beim Vorhofflattern noch eine regelmäßige Erregungsbildung und Kontraktion besteht. Bei Unterbrechung des Erregungsleitungssystems im Herzen mit der Folge der unkoordinierten Kontraktion von Kammer und Vorhof kommt es zum Herzblock. Der atrioventrikuläre Block (AV-Block) blockiert die Erregungsleitung zw. Herzvorhof und Herzkammer. Beim totalen AV-Block übernimmt, meist nach kurzem Herzstillstand, anstelle des Sinusknotens das Erregungsleitungssystem der Kammer die Erregungsleitung (Kammerautomatismus). Beim partiellen AV-Block kommt es zu einer gleichmäßigen Leitungsverzögerung zw. Vorhof und Kammer oder zunehmenden Leitungsverzögerungen mit period. Ausfällen der Kammererregung.
Behandlung: Im akuten Notfall ist bei Herzstillstand und bradykarden Störungen Herzmassage, auch eine medikamentöse Herzanregung, bei Herzflimmern die Defibrillation erforderlich; die weitere Therapie ist überwiegend symptomatisch und besteht in der medikamentösen Anwendung von Antiarrhythmika, ggf. in der Einpflanzung eines Herzschrittmachers.
▣ Literatur:
Urbaszek, W.: Diagnostik u. Therapie der H. Leipzig 21987.
⃟ Lüderitz, B.: Therapie der H. Berlin u. a. 41994.
Herzrhythmusstörungen,Veränderungen der Herzschlagfolge durch Erregungsbildungs- und/oder Erregungsleitungsstörungen. Ausgelöst werden sie meist durch Grunderkrankungen des Herzens selbst wie Koronarinsuffizienz, Herzinfarkt, Entzündungen sowie nichtkardiale Erkrankungen wie Elektrolytstörungen oder hormonelle Erkrankungen. Es kann sowohl zu Frequenzbeschleunigung als auch zu Frequenzverlangsamung kommen (Tachykardie bzw. Bradykardie); Extrasystolen sind vorzeitige Kontraktionen des ganzen oder einzelner Teile des Herzens. Herzkammerflimmern (Herzflimmern) ist eine unregelmäßige Tätigkeit der Herzkammern mit völligem Ausfall der Pumpleistung des Herzens und über 350 Kontraktionen je Minute. Das Kammerflattern (Herzflattern) mit 250-350 Kontraktionen je Minute geht häufig in Kammerflimmern über. Vorhofflimmern stellt eine völlig unkoordinierte Vorhoftätigkeit dar, während beim Vorhofflattern noch eine regelmäßige Erregungsbildung und Kontraktion besteht. Bei Unterbrechung des Erregungsleitungssystems im Herzen mit der Folge der unkoordinierten Kontraktion von Kammer und Vorhof kommt es zum Herzblock. Der atrioventrikuläre Block (AV-Block) blockiert die Erregungsleitung zw. Herzvorhof und Herzkammer. Beim totalen AV-Block übernimmt, meist nach kurzem Herzstillstand, anstelle des Sinusknotens das Erregungsleitungssystem der Kammer die Erregungsleitung (Kammerautomatismus). Beim partiellen AV-Block kommt es zu einer gleichmäßigen Leitungsverzögerung zw. Vorhof und Kammer oder zunehmenden Leitungsverzögerungen mit period. Ausfällen der Kammererregung.
Behandlung: Im akuten Notfall ist bei Herzstillstand und bradykarden Störungen Herzmassage, auch eine medikamentöse Herzanregung, bei Herzflimmern die Defibrillation erforderlich; die weitere Therapie ist überwiegend symptomatisch und besteht in der medikamentösen Anwendung von Antiarrhythmika, ggf. in der Einpflanzung eines Herzschrittmachers.
▣ Literatur:
Urbaszek, W.: Diagnostik u. Therapie der H. Leipzig 21987.
⃟ Lüderitz, B.: Therapie der H. Berlin u. a. 41994.