Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Herzautomatismus
Herzautomatismus(Herzautomatie, Herzautonomie, Herzautorhythmie), Fähigkeit des Herzens, eigenständig rhythmisch tätig zu sein. Die Erregung der Herzmuskelfasern wird in einem Automatiezentrum des Herzens selbst gebildet. Sie breitet sich von dort über das gesamte Herz aus (Erregungsleitungssystem des Herzens). Beim Menschen liegt in der Wand der oberen Hohlvene als primäres Automatiezentrum der Sinusknoten (Keith-Flack-Knoten), der die Kontraktion der Vorkammern bewirkt. Über die Muskulatur der Vorkammerwand wird die Erregung mit einer zeitl. Verzögerung auf ein zweites, sekundäres Automatiezentrum in der Ebene der Segelklappen, den Atrioventrikularknoten (Vorhofknoten, Aschoff-Tawara-Knoten), übertragen und von dort (bevor der Vorhofknoten eine eigene Erregung bilden kann) auf die gesamte Kammermuskulatur weitergeleitet und löst damit deren Kontraktion aus. Taktgeber für die Schlagfrequenz des Herzens ist der Sinusknoten.
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