Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hertz
I Hẹrtz[nach H. R. Hertz] das, Einheitenzeichen Hz, SI-Einheit der Frequenz eines period. Vorgangs: 1 Hz = 1 s—1 = 1/Sekunde.
II Hẹrtz,
1) Gustav, Physiker, * Hamburg 22. 7. 1887, ✝ Berlin (Ost) 30. 10. 1975, Neffe von 2); Prof. in Halle (Saale), Berlin und Leipzig (1954-61), leitete 1935-45 das Forschungslaboratorium der Siemens-Werke; untersuchte gemeinsam mit J. Franck die Anregung von Atomen durch Elektronenstöße (Franck-Hertz-Versuch), wodurch sich das bohrsche Atommodell bestätigte, und erhielt dafür mit Franck 1925 den Nobelpreis für Physik. Er entwickelte ferner ein Verfahren zur Diffusionstrennung von Isotopen. 1945-54 arbeitete er in der UdSSR an Problemen der Kernforschung, des Überschalls und der Radartechnik.
2) Heinrich Rudolf, Physiker, * Hamburg 22. 2. 1857, ✝ Bonn 1. 1. 1894, Onkel von 1); bestätigte durch seine Untersuchungen über die Ausbreitung der elektr. Wellen 1887/88 die Voraussagen der maxwellschen Theorie elektromagnet. Wellen sowie deren Wesensgleichheit mit den Lichtwellen. Die von ihm entdeckten hertzschen Wellen (mit Wellenlängen von 0,1 mm bis einigen Kilometern) bilden eine der Grundlagen der heutigen Hochfrequenztechnik. H. wies ferner den Einfluss ultravioletter Strahlen auf die elektr. Entladung (1887) nach, was W. Hallwachs zur Entdeckung des lichtelektr. Effektes führte.
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