Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Herpes
Hẹrpes[grch.] der, mit Bläschenbildung verbundene Haut- und Schleimhauterkrankung, i. e. S. der H. simplex (Bläschenflechte). Bei diesem handelt es sich um eine durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion (z. B. beim Geschlechtsverkehr) übertragene Hautkrankheit, die entsprechend dem beteiligten Erregertyp des Herpes-simplex-Virus v. a. an den Übergangsstellen zw. Haut- und Schleimhaut oder an den Geschlechtsteilen (H. genitalis) auftritt. Die Symptome bestehen in einem nach Juckreiz und Spannungsgefühl unter geringfügigem Brennen plötzlich hervortretenden Ausschlag von gruppiert angeordneten, stecknadelkopfgroßen Bläschen auf gerötetem Grund; nach Erguss des serösen Inhalts und Eintrocknen kommt es zur Abheilung. Je nach Lokalisation unterscheidet man H. labialis an den Lippen und H. corneae an der Hornhaut des Auges. Die Erstinfektion mit dem Virus findet meist im frühen Kindesalter statt, i. d. R. als »stummer Infekt«, und führt zur Bildung von Antikörpern, ohne jedoch eine Immunität zu hinterlassen. Häufig verbleibt der Erreger in Ruhe (Latenz) im Körpergewebe, sodass es bei Störungen des immunolog. Gleichgewichts immer wieder zu Rückfällen kommt, so z. B. bei fiebrigen Erkrankungen, auch während der Menstruation oder provoziert durch Sonneneinstrahlung. Die Behandlung besteht in der äußerl. Anwendung austrocknender Puder oder Salben und der Einnahme von Virostatika.
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