Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Herder
Hẹrder,Johann Gottfried von (seit 1802), Schriftsteller, Theologe, Philosoph, * Mohrungen (heute Morąg, Wwschaft Olsztyn) 25. 8. 1744, ✝ Weimar 18. 12. 1803; studierte Theologie und Philosophie, von Kant und Hamann gefördert; Prediger in Riga; unternahm 1769 eine Seereise nach Nantes, die seine Wendung von der Aufklärung zum Sturm und Drang, dessen bedeutendster Theoretiker er wurde, bewirkte; ab 1801 Oberkonsistorialpräsident in Weimar; befreundet mit C. M. Wieland und Jean Paul. Seine Gedanken und Denkanstöße, bes. auf den Gebieten der Sprachphilosophie (»Abhandlung über den Ursprung der Sprache«, 1772), der Geschichtsphilosophie, der Literatur- und Kulturgeschichte sowie der Anthropologie waren für die europ. Geistesgeschichte zukunftsweisend. H. wurde bekannt durch die Schriften »Über die neuere dt. Lit.« (1767) und »Krit. Wälder« (Ästhetik, 1769). Das »Journal meiner Reise im Jahr 1769« (gedruckt 1846) enthält den Grundriss seiner Ideen in Form eines weltumfassenden Kulturprogramms; gewann mit seinen Ideen (bes. auch mit seinem Begriff der »originalen Poesie«) großen Einfluss auf Goethe, 1770 erste Begegnung in Straßburg; 1778/79 Hg. der Samml. »Volkslieder« (1807 u. d. T. »Stimmen der Völker in Liedern«, darin u. a. Übersetzungen aus dem Englischen, v. a. Shakespeare, aus dem Schottischen, Griechischen, Lateinischen, Italienischen, Spanischen, Dänischen); 1784-91 »Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit«.
▣ Literatur:
Kantzenbach, F. W.: J. G. H. Reinbek 28.-29. Tsd. 1996.
Hẹrder,Johann Gottfried von (seit 1802), Schriftsteller, Theologe, Philosoph, * Mohrungen (heute Morąg, Wwschaft Olsztyn) 25. 8. 1744, ✝ Weimar 18. 12. 1803; studierte Theologie und Philosophie, von Kant und Hamann gefördert; Prediger in Riga; unternahm 1769 eine Seereise nach Nantes, die seine Wendung von der Aufklärung zum Sturm und Drang, dessen bedeutendster Theoretiker er wurde, bewirkte; ab 1801 Oberkonsistorialpräsident in Weimar; befreundet mit C. M. Wieland und Jean Paul. Seine Gedanken und Denkanstöße, bes. auf den Gebieten der Sprachphilosophie (»Abhandlung über den Ursprung der Sprache«, 1772), der Geschichtsphilosophie, der Literatur- und Kulturgeschichte sowie der Anthropologie waren für die europ. Geistesgeschichte zukunftsweisend. H. wurde bekannt durch die Schriften »Über die neuere dt. Lit.« (1767) und »Krit. Wälder« (Ästhetik, 1769). Das »Journal meiner Reise im Jahr 1769« (gedruckt 1846) enthält den Grundriss seiner Ideen in Form eines weltumfassenden Kulturprogramms; gewann mit seinen Ideen (bes. auch mit seinem Begriff der »originalen Poesie«) großen Einfluss auf Goethe, 1770 erste Begegnung in Straßburg; 1778/79 Hg. der Samml. »Volkslieder« (1807 u. d. T. »Stimmen der Völker in Liedern«, darin u. a. Übersetzungen aus dem Englischen, v. a. Shakespeare, aus dem Schottischen, Griechischen, Lateinischen, Italienischen, Spanischen, Dänischen); 1784-91 »Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit«.
▣ Literatur:
Kantzenbach, F. W.: J. G. H. Reinbek 28.-29. Tsd. 1996.