Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hepatitis
Hepatitis[grch.] die (Leberentzündung), herdförmig oder diffus auftretende Entzündung des Leberparenchyms mit nachfolgender Leberzellschädigung. Sie kann durch Viren, Bakterien, Protozoen, Parasiten, Lebergifte, auch Alkohol und Arzneimittel verursacht werden. Häufigste Erkrankung ist die meldepflichtige, diffuse akute Virus-H. In Abhängigkeit vom Erregertyp werden versch. Formen unterschieden. Die Virus-A-H. (H. epidemica) tritt v. a. bei Jugendlichen auf. Die Übertragung der mit dem Stuhl ausgeschiedenen Viren geschieht in erster Linie über den Mund (oral) infolge einer Schmier- und Schmutzinfektion oder durch verunreinigte Lebensmittel (auch Trinkwasser). Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 40 Tagen kommt es zur Erkrankung, die lebenslange Immunität gegen diesen Erregertyp hinterlässt. Bislang ist nur eine passive Immunisierung durch Gammaglobuline möglich. Die Virus-B-H. (Serum-, Transfusions- oder Inokulations-H.) wird v. a. durch Einbringen des in Blut, Speichel, Schweiß u. a. Körperflüssigkeiten enthaltenen Erregers in die Blutbahn (parenteral) übertragen, z. B. bei Bluttransfusionen, durch verunreinigte Spritzen, auch beim Geschlechtsverkehr, und hat eine Inkubationszeit von 40 bis 160 Tagen. Der Verlauf ist häufig schwerer als bei der Virus-A-H. und kann in eine chron. Form übergehen. Neben der passiven Immunisierung ist auch die für Risikogruppen empfohlene vorbeugende Impfung mit antigenhaltigem Serum möglich. Neben diesen Formen bestehen Infektionen, die als Virus-C-H. (früher Non-A-Non-B-Hepatitis) bezeichnet werden und nach Übertragung und Verlauf der Virus-B-H. ähneln. Eine Schutzimpfung ist noch nicht möglich. - Die H. D wird durch einen virusähnl. Erreger (Viroid) hervorgerufen. Eine Schutzimpfung gegen Virus-B-H. schützt auch gegen diese Form. Die H. E tritt akut auf; sie kommt nur in Teilen Asiens, Afrikas und Mittelamerikas vor. - Die Symptome einer H. bestehen zunächst in »grippalen« Erscheinungen, wie Glieder- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, »Druck« in der Magen- und Lebergegend und mäßigem Fieber, später Gelbsucht mit hellem Stuhl und dunkelbraunem Harn. Nach stark unterschiedl. Krankheitsdauer (etwa 12 Wochen) kommt es meist zur Abheilung; 10-15 % der Virus-B- oder Non-A-Non-B-H. gehen in ein chron. Stadium über, das ausheilen oder aber zu einer Leberzirrhose führen kann. Eine ursächl. Behandlung ist nicht möglich; allg. Maßnahmen sind Bettruhe, kohlenhydrat-, vitamin- und eiweißreiche (1,5 g je kg) Diät, Fettreduktion, Verzicht auf alkohol. Getränke für mindestens ein Jahr.
Hepatitis[grch.] die (Leberentzündung), herdförmig oder diffus auftretende Entzündung des Leberparenchyms mit nachfolgender Leberzellschädigung. Sie kann durch Viren, Bakterien, Protozoen, Parasiten, Lebergifte, auch Alkohol und Arzneimittel verursacht werden. Häufigste Erkrankung ist die meldepflichtige, diffuse akute Virus-H. In Abhängigkeit vom Erregertyp werden versch. Formen unterschieden. Die Virus-A-H. (H. epidemica) tritt v. a. bei Jugendlichen auf. Die Übertragung der mit dem Stuhl ausgeschiedenen Viren geschieht in erster Linie über den Mund (oral) infolge einer Schmier- und Schmutzinfektion oder durch verunreinigte Lebensmittel (auch Trinkwasser). Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 40 Tagen kommt es zur Erkrankung, die lebenslange Immunität gegen diesen Erregertyp hinterlässt. Bislang ist nur eine passive Immunisierung durch Gammaglobuline möglich. Die Virus-B-H. (Serum-, Transfusions- oder Inokulations-H.) wird v. a. durch Einbringen des in Blut, Speichel, Schweiß u. a. Körperflüssigkeiten enthaltenen Erregers in die Blutbahn (parenteral) übertragen, z. B. bei Bluttransfusionen, durch verunreinigte Spritzen, auch beim Geschlechtsverkehr, und hat eine Inkubationszeit von 40 bis 160 Tagen. Der Verlauf ist häufig schwerer als bei der Virus-A-H. und kann in eine chron. Form übergehen. Neben der passiven Immunisierung ist auch die für Risikogruppen empfohlene vorbeugende Impfung mit antigenhaltigem Serum möglich. Neben diesen Formen bestehen Infektionen, die als Virus-C-H. (früher Non-A-Non-B-Hepatitis) bezeichnet werden und nach Übertragung und Verlauf der Virus-B-H. ähneln. Eine Schutzimpfung ist noch nicht möglich. - Die H. D wird durch einen virusähnl. Erreger (Viroid) hervorgerufen. Eine Schutzimpfung gegen Virus-B-H. schützt auch gegen diese Form. Die H. E tritt akut auf; sie kommt nur in Teilen Asiens, Afrikas und Mittelamerikas vor. - Die Symptome einer H. bestehen zunächst in »grippalen« Erscheinungen, wie Glieder- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, »Druck« in der Magen- und Lebergegend und mäßigem Fieber, später Gelbsucht mit hellem Stuhl und dunkelbraunem Harn. Nach stark unterschiedl. Krankheitsdauer (etwa 12 Wochen) kommt es meist zur Abheilung; 10-15 % der Virus-B- oder Non-A-Non-B-H. gehen in ein chron. Stadium über, das ausheilen oder aber zu einer Leberzirrhose führen kann. Eine ursächl. Behandlung ist nicht möglich; allg. Maßnahmen sind Bettruhe, kohlenhydrat-, vitamin- und eiweißreiche (1,5 g je kg) Diät, Fettreduktion, Verzicht auf alkohol. Getränke für mindestens ein Jahr.