Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Helm
Helm[ahd., zu helan »verdecken«],
1) Baukunst: kegel-, zelt- oder pyramidenförmiges Turmdach.
2) Heraldik: seit dem 14. Jh. Hauptbestandteil des Wappens (Oberwappens); ist immer mit einem H.-Kleinod (H.-Figur, H.-Zier) versehen.
3) Militärwesen: haubenförmiger Kopfschutz; in den Kulturen des Alten Orients seit dem 3. Jt. v. Chr. nachweisbar; aus Stoff oder Leder gefertigt und gelegentlich mit Kupfer verstärkt; aus Metall in Europa seit myken. Zeit belegt. Grch. und röm. H. waren zunächst aus Leder, später aus Bronze oder Eisen gefertigt. Im 6. Jh. kam der Spangen-H. auf, dessen Metallgerüst mit Platten aus Horn, Leder oder Metall ausgefüllt war. Im 11. und 12. Jh. verbreitete sich der normann. H. in ganz Europa, abgelöst von dem Topf-H. mit Augenschlitzen. Bald nach 1300 entstand für den Gesichtsschutz die Haube mit hochklappbarem Visier (Hundsgugel). Den gebräuchlichsten H. der leicht bewaffneten Krieger stellte der spätmittelalterl. Eisenhut dar. Aus diesem ging Anfang des 15. Jh. die Schaller hervor, deren breiter Rand Gesicht und Nacken deckte. Im 15. Jh. wurde der vollkommen geschlossene H. entwickelt, der auch den Hals schützte. Seit Mitte des 16. Jh. wurden leichtere H. bevorzugt (z. B. Sturmhaube). Preußen führte 1842 die Pickelhaube ein, einen Leder-H. mit Metallspitze. Im Ersten Weltkrieg entwickelte man den Stahlhelm.
Helm[ahd., zu helan »verdecken«],
1) Baukunst: kegel-, zelt- oder pyramidenförmiges Turmdach.
2) Heraldik: seit dem 14. Jh. Hauptbestandteil des Wappens (Oberwappens); ist immer mit einem H.-Kleinod (H.-Figur, H.-Zier) versehen.
3) Militärwesen: haubenförmiger Kopfschutz; in den Kulturen des Alten Orients seit dem 3. Jt. v. Chr. nachweisbar; aus Stoff oder Leder gefertigt und gelegentlich mit Kupfer verstärkt; aus Metall in Europa seit myken. Zeit belegt. Grch. und röm. H. waren zunächst aus Leder, später aus Bronze oder Eisen gefertigt. Im 6. Jh. kam der Spangen-H. auf, dessen Metallgerüst mit Platten aus Horn, Leder oder Metall ausgefüllt war. Im 11. und 12. Jh. verbreitete sich der normann. H. in ganz Europa, abgelöst von dem Topf-H. mit Augenschlitzen. Bald nach 1300 entstand für den Gesichtsschutz die Haube mit hochklappbarem Visier (Hundsgugel). Den gebräuchlichsten H. der leicht bewaffneten Krieger stellte der spätmittelalterl. Eisenhut dar. Aus diesem ging Anfang des 15. Jh. die Schaller hervor, deren breiter Rand Gesicht und Nacken deckte. Im 15. Jh. wurde der vollkommen geschlossene H. entwickelt, der auch den Hals schützte. Seit Mitte des 16. Jh. wurden leichtere H. bevorzugt (z. B. Sturmhaube). Preußen führte 1842 die Pickelhaube ein, einen Leder-H. mit Metallspitze. Im Ersten Weltkrieg entwickelte man den Stahlhelm.