Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Heidelberg
Heidelberg,Stadt in Bad.-Württ., am Austritt des Neckars aus dem Odenwald in die Oberrheinebene, Stadtkreis und Verw.sitz des Rhein-Neckar-Kreises, 140 000 Ew.; Ruprecht-Karls-Univ. (gegr. 1386) mit Südasieninstitut und Dolmetscherinstitut, Heidelberger Akademie der Wiss., Max-Planck-Institute für Kernphysik, für medizin. Forschung, für Astronomie, für ausländ. öffentl. Recht und Völkerrecht, Dt. Krebsforschungszentrum, Europ. Zentrallabor für Molekularbiologie (EMBO), Hochschule für Musik, PH, FH der Stiftung Rehabilitation H., Hochschule für Jüd. Studien; Landessternwarte; Kurpfälz. Museum (mit Riemenschneideraltar), Dt. Apothekenmuseum, Völkerkundemuseum, Theater, botan. und zoolog. Garten. Textil-, Elektro-, Fahrzeug- und Maschinenbau-, Leder und Holz verarbeitende, Zement-, Tabak-, chem. und Kunststoffind., ferner bed. Verlage. Sitz des Hauptquartiers des amerikan. Heeres in Europa und der NATO-Kommandobehörde LANDCENT.
Stadtbild: H. gilt als eine der schönsten dt. Städte und ist Anziehungspunkt des internat. Fremdenverkehrs; oberhalb von Stadt und Schloss die Ausflugsziele Molkenkur und Königstuhl (Bergbahn). Bed. Baudenkmäler sind neben dem Heidelberger Schloss die spätgot. Heiliggeistkirche mit Hallenchor (15. Jh.), die im 19. Jh. umgebaute Peterskirche (1485), das Renaissancehaus »Zum Ritter« (1592), das barocke Rathaus (1701-05), die Jesuitenkirche (1712-51) und Kolleg (1703-34), die Alte Univ. (1712), Karlstor (1773-81) und Alte Brücke mit Neckartor (1786-88).
Geschichte: H. war röm. Kastell, später Zivilsiedlung, zuerst 1196 erwähnt, kam 1214 an die Wittelsbacher, 1329 an die pfälz. Wittelsbacher und wurde die Grundlage der pfälz. Territorialmacht (vom 13. Jh. an bis 1720 Residenz); 1689 und 1693 im Pfälz. Erbfolgekrieg von frz. Truppen vollständig zerstört; seit 1803 zu Baden. Die 1386 gegründete Ruprecht-Karls-Univ. war im Humanismus und nach der Reformation ein geistiger Mittelpunkt (Heidelberger Katechismus). Nach ihrer Neugründung 1803 gelangte sie zu Weltruhm; seit der Romantik nahm sie eine kulturelle Sonderstellung ein.
▣ Literatur:
Heinemann, G.: H., Heidelberg 31996.
⃟ H.-Lesebuch, hg. v. M. Buselmeier. Frankfurt am Main u. a. 51996.
Heidelberg,Stadt in Bad.-Württ., am Austritt des Neckars aus dem Odenwald in die Oberrheinebene, Stadtkreis und Verw.sitz des Rhein-Neckar-Kreises, 140 000 Ew.; Ruprecht-Karls-Univ. (gegr. 1386) mit Südasieninstitut und Dolmetscherinstitut, Heidelberger Akademie der Wiss., Max-Planck-Institute für Kernphysik, für medizin. Forschung, für Astronomie, für ausländ. öffentl. Recht und Völkerrecht, Dt. Krebsforschungszentrum, Europ. Zentrallabor für Molekularbiologie (EMBO), Hochschule für Musik, PH, FH der Stiftung Rehabilitation H., Hochschule für Jüd. Studien; Landessternwarte; Kurpfälz. Museum (mit Riemenschneideraltar), Dt. Apothekenmuseum, Völkerkundemuseum, Theater, botan. und zoolog. Garten. Textil-, Elektro-, Fahrzeug- und Maschinenbau-, Leder und Holz verarbeitende, Zement-, Tabak-, chem. und Kunststoffind., ferner bed. Verlage. Sitz des Hauptquartiers des amerikan. Heeres in Europa und der NATO-Kommandobehörde LANDCENT.
Stadtbild: H. gilt als eine der schönsten dt. Städte und ist Anziehungspunkt des internat. Fremdenverkehrs; oberhalb von Stadt und Schloss die Ausflugsziele Molkenkur und Königstuhl (Bergbahn). Bed. Baudenkmäler sind neben dem Heidelberger Schloss die spätgot. Heiliggeistkirche mit Hallenchor (15. Jh.), die im 19. Jh. umgebaute Peterskirche (1485), das Renaissancehaus »Zum Ritter« (1592), das barocke Rathaus (1701-05), die Jesuitenkirche (1712-51) und Kolleg (1703-34), die Alte Univ. (1712), Karlstor (1773-81) und Alte Brücke mit Neckartor (1786-88).
Geschichte: H. war röm. Kastell, später Zivilsiedlung, zuerst 1196 erwähnt, kam 1214 an die Wittelsbacher, 1329 an die pfälz. Wittelsbacher und wurde die Grundlage der pfälz. Territorialmacht (vom 13. Jh. an bis 1720 Residenz); 1689 und 1693 im Pfälz. Erbfolgekrieg von frz. Truppen vollständig zerstört; seit 1803 zu Baden. Die 1386 gegründete Ruprecht-Karls-Univ. war im Humanismus und nach der Reformation ein geistiger Mittelpunkt (Heidelberger Katechismus). Nach ihrer Neugründung 1803 gelangte sie zu Weltruhm; seit der Romantik nahm sie eine kulturelle Sonderstellung ein.
▣ Literatur:
Heinemann, G.: H., Heidelberg 31996.
⃟ H.-Lesebuch, hg. v. M. Buselmeier. Frankfurt am Main u. a. 51996.