Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Haydn
Haydn,1) Franz Joseph, österr. Komponist, * Rohrau (Bez. Bruck an der Leitha) 31. 3. 1732, ✝ Wien 31. 5. 1809, Bruder von 2); Sohn eines Schmiedemeisters, wurde 1740 in Wien Chorknabe; 1761-90 war er Kapellmeister des Fürsten Esterházy, erst in Eisenstadt, dann auf Schloss Eszterházy in Fertõd. 1791/92 und 1794/95 hatte er in London große Erfolge. In Wien übernahm er 1795 die Leitung der hier neu gegründeten esterházyschen Kapelle. Größte Bedeutung erlangte H. mit seinen Streichquartetten und Sinfonien, in denen er dem Formenbau und der Satztechnik das klass. Gepräge verlieh. Er legte den Grund für das Schaffen Mozarts und Beethovens, bes. für deren Sinfonik. Von H. stammt auch die österr. Kaiserhymne »Gott erhalte Franz den Kaiser«, die später zur Melodie des Deutschlandliedes wurde; Variationen darüber im »Kaiserquartett« (op. 76, Nr. 3).
Weitere Werke: 106 Sinfonien, u. a.: »Der Abschied«, »Oxford«, »Mit dem Paukenschlag« (die Beinamen der Sinfonien stammen nicht von H.); Kassationen, Divertimenti u. a.; Konzerte für Klavier, Violine, Violoncello, Kontrabass, auch für Bläser; über 70 Streichquartette, zahlr. Klavier- und Streichtrios, Geigen-, Klaviersonaten, Stücke für Baryton u. a.; 20 Opern, darunter die kom. Opern: »Der krumme Teufel« (1752, nicht erhalten), »Der Apotheker« (1768); Oratorien: »Die Schöpfung« (1798), »Die Jahreszeiten« (1801), Kirchenmusik, darunter Heilig-, Theresien-, Nelson-, Pauken-, Schöpfungs- und Harmoniemesse, Stabat mater, Passionsoratorium: Die sieben Worte des Erlösers am Kreuz (umgearbeitet aus 7 Orchesteradagios; auch für Streichquartett); Lieder, Kanons.
▣ Literatur:
Geiringer, K.: J. H. Eine Biographie. München 1986.
⃟ Barbaud, P.: J. H. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. A. d. Frz. Reinbek 1989.
2) Johann Michael, österr. Komponist, getauft Rohrau (Bez. Bruck an der Leitha) 14. (15.?) 9. 1737, ✝ Salzburg 10. 8. 1806, Bruder von 1); wurde 1782 als Nachfolger von W. A. Mozart Hof- und Domorganist in Salzburg, schuf Kirchenmusik und Instrumentalwerke.
Haydn,1) Franz Joseph, österr. Komponist, * Rohrau (Bez. Bruck an der Leitha) 31. 3. 1732, ✝ Wien 31. 5. 1809, Bruder von 2); Sohn eines Schmiedemeisters, wurde 1740 in Wien Chorknabe; 1761-90 war er Kapellmeister des Fürsten Esterházy, erst in Eisenstadt, dann auf Schloss Eszterházy in Fertõd. 1791/92 und 1794/95 hatte er in London große Erfolge. In Wien übernahm er 1795 die Leitung der hier neu gegründeten esterházyschen Kapelle. Größte Bedeutung erlangte H. mit seinen Streichquartetten und Sinfonien, in denen er dem Formenbau und der Satztechnik das klass. Gepräge verlieh. Er legte den Grund für das Schaffen Mozarts und Beethovens, bes. für deren Sinfonik. Von H. stammt auch die österr. Kaiserhymne »Gott erhalte Franz den Kaiser«, die später zur Melodie des Deutschlandliedes wurde; Variationen darüber im »Kaiserquartett« (op. 76, Nr. 3).
Weitere Werke: 106 Sinfonien, u. a.: »Der Abschied«, »Oxford«, »Mit dem Paukenschlag« (die Beinamen der Sinfonien stammen nicht von H.); Kassationen, Divertimenti u. a.; Konzerte für Klavier, Violine, Violoncello, Kontrabass, auch für Bläser; über 70 Streichquartette, zahlr. Klavier- und Streichtrios, Geigen-, Klaviersonaten, Stücke für Baryton u. a.; 20 Opern, darunter die kom. Opern: »Der krumme Teufel« (1752, nicht erhalten), »Der Apotheker« (1768); Oratorien: »Die Schöpfung« (1798), »Die Jahreszeiten« (1801), Kirchenmusik, darunter Heilig-, Theresien-, Nelson-, Pauken-, Schöpfungs- und Harmoniemesse, Stabat mater, Passionsoratorium: Die sieben Worte des Erlösers am Kreuz (umgearbeitet aus 7 Orchesteradagios; auch für Streichquartett); Lieder, Kanons.
▣ Literatur:
Geiringer, K.: J. H. Eine Biographie. München 1986.
⃟ Barbaud, P.: J. H. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. A. d. Frz. Reinbek 1989.
2) Johann Michael, österr. Komponist, getauft Rohrau (Bez. Bruck an der Leitha) 14. (15.?) 9. 1737, ✝ Salzburg 10. 8. 1806, Bruder von 1); wurde 1782 als Nachfolger von W. A. Mozart Hof- und Domorganist in Salzburg, schuf Kirchenmusik und Instrumentalwerke.