Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Haut
Haut,1) Biologie: (Cutis, Derma, Integument) den ganzen Körper bei Wirbeltieren und beim Menschen umgebendes Organsystem; setzt sich zusammen aus der oberflächl. Ober-H. und der tiefer liegenden Leder-H., auf die ohne scharfe Abgrenzung in die Tiefe die Unter-H. folgt. Die Ober-H. (Epidermis) gliedert sich in die tiefe, dauernd teilungsfähige und für den Zellnachschub verantwortl. Keimschicht (Stratum germinativum) sowie die oberflächl. Hornschicht (Stratum corneum), deren verhornte Zellen laufend abgeschilfert werden. Abkömmlinge der Ober-H. sind Drüsen, Nägel und Haare. An der Leder-H. (Corium) unterscheidet man die äußere, an die Ober-H. mit warzen- oder leistenförmigen Fortsätzen (Bindegewebepapillen) grenzende Schicht (Stratum papillare) sowie die innere, durch ein grobmaschiges Netzwerk von Bindegewebefasern ausgezeichnete Schicht (Stratum reticulare), die der H. ihre Festigkeit verleiht. Die Unter-H. (Subcutis) schließt sich ohne scharfe Grenze der Leder-H. an und besteht vorwiegend aus Binde- und Fettgewebe; dient in erster Linie der Wärmeisolation des Körpers, daneben auch als Druckpolster und zur Speicherung von Reservestoffen. Der Säureschutzmantel der H. wehrt Bakterien ab. Die Pigmente der Keimschicht, die auch in den verhornten Zellen verbleiben, absorbieren Licht und UV-Strahlung. Durch die Absonderung von Schweiß ist die H. an der Regulation des Wasserhaushaltes und v. a. an der Temperaturregulation beteiligt. Schließlich ist die reichlich mit Sinnesrezeptoren ausgestattete H. ein Sinnesorgan, das dem Zentralnervensystem eine Vielfalt von Wahrnehmungen vermittelt. - Bei wirbellosen Tieren ist die H. meist eine einschichtige Epidermis. - Über die H. bei Pflanzen Epidermis.
▣ Literatur:
Achenbach, R. K.: Gesunde u. kranke H. Stuttgart 21989.
2) Lederherstellung: Rohmaterial für die Herstellung von Leder. Der Gerber versteht unter H. nur die Körperdecken der großen Schlachttiere (z. B. Rinder, Pferde, Schweine) sowie die zur Lederherstellung geeigneten H. von Meeressäugetieren, Reptilien, Amphibien und Fischen; die Körperdecken kleinerer Schlachttiere (z. B. Kälber, Schafe, Ziegen) werden als Felle bezeichnet.
Haut,1) Biologie: (Cutis, Derma, Integument) den ganzen Körper bei Wirbeltieren und beim Menschen umgebendes Organsystem; setzt sich zusammen aus der oberflächl. Ober-H. und der tiefer liegenden Leder-H., auf die ohne scharfe Abgrenzung in die Tiefe die Unter-H. folgt. Die Ober-H. (Epidermis) gliedert sich in die tiefe, dauernd teilungsfähige und für den Zellnachschub verantwortl. Keimschicht (Stratum germinativum) sowie die oberflächl. Hornschicht (Stratum corneum), deren verhornte Zellen laufend abgeschilfert werden. Abkömmlinge der Ober-H. sind Drüsen, Nägel und Haare. An der Leder-H. (Corium) unterscheidet man die äußere, an die Ober-H. mit warzen- oder leistenförmigen Fortsätzen (Bindegewebepapillen) grenzende Schicht (Stratum papillare) sowie die innere, durch ein grobmaschiges Netzwerk von Bindegewebefasern ausgezeichnete Schicht (Stratum reticulare), die der H. ihre Festigkeit verleiht. Die Unter-H. (Subcutis) schließt sich ohne scharfe Grenze der Leder-H. an und besteht vorwiegend aus Binde- und Fettgewebe; dient in erster Linie der Wärmeisolation des Körpers, daneben auch als Druckpolster und zur Speicherung von Reservestoffen. Der Säureschutzmantel der H. wehrt Bakterien ab. Die Pigmente der Keimschicht, die auch in den verhornten Zellen verbleiben, absorbieren Licht und UV-Strahlung. Durch die Absonderung von Schweiß ist die H. an der Regulation des Wasserhaushaltes und v. a. an der Temperaturregulation beteiligt. Schließlich ist die reichlich mit Sinnesrezeptoren ausgestattete H. ein Sinnesorgan, das dem Zentralnervensystem eine Vielfalt von Wahrnehmungen vermittelt. - Bei wirbellosen Tieren ist die H. meist eine einschichtige Epidermis. - Über die H. bei Pflanzen Epidermis.
▣ Literatur:
Achenbach, R. K.: Gesunde u. kranke H. Stuttgart 21989.
2) Lederherstellung: Rohmaterial für die Herstellung von Leder. Der Gerber versteht unter H. nur die Körperdecken der großen Schlachttiere (z. B. Rinder, Pferde, Schweine) sowie die zur Lederherstellung geeigneten H. von Meeressäugetieren, Reptilien, Amphibien und Fischen; die Körperdecken kleinerer Schlachttiere (z. B. Kälber, Schafe, Ziegen) werden als Felle bezeichnet.