Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Haushalt
Haushalt,1) Soziologie, Statistik: (Privathaushalt) zus. wohnende und wirtschaftende Personengruppe ohne Rücksicht auf ihre verwandtschaftl. Beziehung. Es wird zw. Ein- und Mehrpersonen-H. unterschieden. Da H. und Kernfamilie (Eltern mit ihren Kindern) häufig identisch sind (Familien-H.), werden diese Begriffe auch synonym verwendet. In den Ländern der EU haben v. a. die nördl. Länder einen hohen Anteil von Einpersonen-H. an allen H.; 1995/96 betrug dieser in Schweden (1990) 39,6 %, Dänemark 36,1 %, Dtl. 35,4 % und Finnland 35,2 %, Norwegen 45,2 % gegenüber 12,7 % in Spanien und 13,7 % in Portugal. Durchschnittlich leben in einem H. in Dtl. (1997) 2,20 Personen (1970: 2,74).Um den Einfluss des jeweiligen Einkommensniveaus eines H. auf dessen Einnahme- und Ausgabeverhalten sowie dessen Vermögen und H.-Ausstattung zu ermitteln und um auch möglichst realist. Warenkörbe zur Preisindexberechnung zu bilden, bildet die amtl. Statistik versch. H.-Typen, die sich nach Erwerbstätigkeit, Einkommenshöhe und Kinderzahl unterscheiden.
▣ Literatur:
U. Oltersdorf H. an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend, hg. v. u. a. Frankfurt am Main u. a. 1996.
2) Finanzwissenschaft: i. e. S. der Haushaltsplan; i. w. S. als öffentl. H. oder Staats-H. die öffentl. Finanzwirtschaft mit ihren Einnahmen und Ausgaben. Der finanzwirtschaftl. Bereich wird dabei nicht vollständig erfasst, da z. B. erwerbswirtschaftl. Bundesunternehmen und Sondervermögen des Bundes lediglich mit ihren Zuführungen oder Ablieferungen zum öffentl. H. aufgeführt werden und deren Wirtschaftspläne nur in Anlagen oder Erläuterungen zum H.-Plan erscheinen sowie Steuererleichterungen, zinsverbilligte Kredite und Gewährleistungen unberücksichtigt bleiben. Die geplanten finanzwirtschaftl. Aktivitäten werden im Haushaltsplan (Soll-Etat) und im mittelfristigen Finanzplan, die in der abgelaufenen Periode tatsächlich entstandenen Ausgaben und Einnahmen in der H.-Rechnung (Ist-Etat) erfasst. Ergänzende Informationsquellen zum Bundes-H. sind v. a. der Finanz- und der Subventionsbericht.
Haushalt,1) Soziologie, Statistik: (Privathaushalt) zus. wohnende und wirtschaftende Personengruppe ohne Rücksicht auf ihre verwandtschaftl. Beziehung. Es wird zw. Ein- und Mehrpersonen-H. unterschieden. Da H. und Kernfamilie (Eltern mit ihren Kindern) häufig identisch sind (Familien-H.), werden diese Begriffe auch synonym verwendet. In den Ländern der EU haben v. a. die nördl. Länder einen hohen Anteil von Einpersonen-H. an allen H.; 1995/96 betrug dieser in Schweden (1990) 39,6 %, Dänemark 36,1 %, Dtl. 35,4 % und Finnland 35,2 %, Norwegen 45,2 % gegenüber 12,7 % in Spanien und 13,7 % in Portugal. Durchschnittlich leben in einem H. in Dtl. (1997) 2,20 Personen (1970: 2,74).Um den Einfluss des jeweiligen Einkommensniveaus eines H. auf dessen Einnahme- und Ausgabeverhalten sowie dessen Vermögen und H.-Ausstattung zu ermitteln und um auch möglichst realist. Warenkörbe zur Preisindexberechnung zu bilden, bildet die amtl. Statistik versch. H.-Typen, die sich nach Erwerbstätigkeit, Einkommenshöhe und Kinderzahl unterscheiden.
▣ Literatur:
U. Oltersdorf H. an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend, hg. v. u. a. Frankfurt am Main u. a. 1996.
2) Finanzwissenschaft: i. e. S. der Haushaltsplan; i. w. S. als öffentl. H. oder Staats-H. die öffentl. Finanzwirtschaft mit ihren Einnahmen und Ausgaben. Der finanzwirtschaftl. Bereich wird dabei nicht vollständig erfasst, da z. B. erwerbswirtschaftl. Bundesunternehmen und Sondervermögen des Bundes lediglich mit ihren Zuführungen oder Ablieferungen zum öffentl. H. aufgeführt werden und deren Wirtschaftspläne nur in Anlagen oder Erläuterungen zum H.-Plan erscheinen sowie Steuererleichterungen, zinsverbilligte Kredite und Gewährleistungen unberücksichtigt bleiben. Die geplanten finanzwirtschaftl. Aktivitäten werden im Haushaltsplan (Soll-Etat) und im mittelfristigen Finanzplan, die in der abgelaufenen Periode tatsächlich entstandenen Ausgaben und Einnahmen in der H.-Rechnung (Ist-Etat) erfasst. Ergänzende Informationsquellen zum Bundes-H. sind v. a. der Finanz- und der Subventionsbericht.