Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hauser
Hauser,1) Arnold, brit. Literatur- und Kunstsoziologe ungar. Herkunft, * Temesvar 8. 5. 1892, ✝ Budapest 28. 1. 1978; seit 1938 in Großbritannien. H. versuchte, die Geschichte der Kunst sozialhistorisch und soziologisch darzustellen und zu begründen (»Sozialgesch. der Kunst und Lit.«, 2 Bde., 1951; »Philosophie der Kunstgesch.«, 1958; »Der Manierismus«, 1964).
2) Erich, Bildhauer und Grafiker, * Rietheim (Kr. Tuttlingen) 15. 12. 1930; großformatige Skulpturen aus Edelstahlplatten, -kuben und -röhren, meist als Freiplastiken konzipiert.
3) Heinrich, Schriftsteller, * Berlin 27. 8. 1901, ✝ Dießen a. Ammersee 25. 3. 1955; lebte 1938-48 in den USA, schrieb v. a. Seefahrterzählungen, Reiseberichte (»Brackwasser«, 1928; »Die letzten Segelschiffe«, 1930; »Gigant Hirn«, hg. 1958).
4) Kaspar, Findelkind, * (nach eigenen Angaben) 30. 4. 1812, ✝ Ansbach 17. 12. 1833; tauchte 1828 in Nürnberg auf. Nach eigenen Angaben war er allein in einem dunklen Raum aufgewachsen. Des Findlings, dessen geistige Entwicklung begrenzt blieb, nahm sich bes. der Rechtsgelehrte Anselm von Feuerbach an. Früh tauchte die Behauptung auf, er sei ein von der Gräfin von Hochberg beiseite geschaffter Erbprinz von Baden (1996 durch Genanalyse widerlegt). H. starb an den Folgen einer am 14. 12. 1833 erlittenen Stichwunde. Der Stoff wurde auch literarisch behandelt: Gedichte (u. a. Verlaine, G. Trakl), Romane (K. Gutzkow, J. Wassermann u. a.) und Schauspiele (P. Handke); Filme von W. Herzog (1974) und Peter Sehr (1994).
Literatur:
H. Pies. Die Wahrheit über K. H.s Auftauchen u. erste Nürnberger Zeit, hg. v. Neuausg. Stuttgart 1987.
5) Kaspar, Pseudonym von K. Tucholsky.
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