Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Harze
Harze,Sammelbegriff für organ., nicht kristalline Stoffe mit mehr oder weniger breiter Verteilung der molaren Massen. Normalerweise haben H. einen Schmelz- oder Erweichungsbereich, sind im festen Zustand spröde und brechen dann muschelartig. Sie neigen zum Fließen bei Raumtemperatur. - Natur-H. sind pflanzl. (z. B. Kolophonium, Kanadabalsam) oder tier. Ursprungs (z. B. Schellack). Je nach Alter unterscheidet man rezente H. (frisch gewonnene) und fossile H. (z. B. Bernstein). Kunst-H. sind durch Polymerisation, Polyaddition oder Polykondensation gewonnene H. (z. B. Aminoplaste, Epoxid- und Phenolharze), die ggf. durch Naturstoffe (fette Öle, Natur-H.) modifiziert sind (z. B. Alkydharze). Als Kunst-H. bezeichnet man auch durch chem. Umsetzungen (Veresterung, Verseifung u. a.) veränderte Natur-H. Im Ggs. zu den Natur-H. kann ein großer Teil der Kunst-H. durch Vernetzung in Thermodure überführt werden. - H. werden z. B. als Bindemittel für Formmassen, Klebstoffe und Lacke sowie zur elektr. Isolation (z. B. als Gießharze) verwendet (Reaktionsharze).
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