Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Harnisch
Harnisch,1) Geologie: an Verwerfungen u. a. durch Reibung von Gestein gegen Gestein in der Bewegungsrichtung geschrammte oder geglättete, z. T. glänzende (Spiegel-)Flächen.
2) Textiltechnik: die Gesamtheit der Schnüre, die die Litzen an der Webmaschine mit den Platinen der Jacquardmaschine (Jacquardgewebe) verbindet, womit mustergerechte Platinenbewegungen auf die in den Litzen eingefädelten Kettfäden übertragen werden.
3) Waffenwesen: aus beweglich verbundenen Eisenplatten zusammengesetzte, durch den Helm vervollständigte Rüstung, wie sie vom Spät-MA. bis ins 17. Jh. im Kampf und Turnier getragen wurde. - Der H. besteht aus Helm, Kragen, Brust, Armschiene, Handschuhen (»Hentzen«, wenn ungefingert), Bauch- und Gesäßreifen, Beinzeug (Beintaschen, Diechlingen, Kniekacheln, Beinröhren oder -schienen, Schuhen); für das Turnier Verstärkungsstücke, für die schwere Turnierlanze der an der Brust befestigte Rüsthaken. Das Gewicht eines H. betrug durchschnittlich 25-35 kg. - Im späten 15. und im 16. Jh. wurde auch das Pferd bei Turnieren geharnischt (Rossharnisch).
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