Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Harn
Harn(Urin), flüssiges, v. a. H.-Stoff enthaltendes Ausscheidungsprodukt der Nieren der Säugetiere und des Menschen. Durch den H. werden v. a. die stickstoffhaltigen Endprodukte aus dem Eiweiß- und Nucleinsäurestoffwechsel, aber auch nicht verwertbare, u. a. giftige oder im Überschuss zugeführte Nahrungsbestandteile sowie Blut- und Gewebesubstanzen als Schlacken- und Schadstoffe aus dem Körper entfernt. Die H.-Bildung erfolgt in den Nieren, wobei aus dem Blut der stark wässrige, ionen- und glucosehaltige Primär-H. abgepresst wird. Der größte Teil davon (beim Menschen etwa 99 %) wird in das Blut rückresorbiert, sodass die Schlackenstoffe im Sekundär- oder End-H. (beim Menschen täglich 1-2 l) stark angereichert sind. Über die beiden H.-Leiter wird der H. dann von den Nieren in die H.-Blase weitergeleitet. Durch die H.-Bildung und H.-Ausscheidung werden der Salz- und Wasserhaushalt des Organismus (Volumen und Osmolarität des Blutes) sowie das Säure-Basen-Gleichgewicht (pH-Wert) des Blutes reguliert.
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