Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hanoi
Hanoi[ha'nɔj], Hptst. von Vietnam, im Tongkingdelta am Roten Fluss, als Stadtprovinz 921 km2, (1993) 2,16 Mio. Ew.; Erzbischofssitz; Univ., TH, land- und forstwirtsch. Hochschulen, Kunstakademie, Militärakademie; Museen, Ho-Chi-Minh-Mausoleum, botan. Garten; Maschinenbau, Kugellagerfabrik, Herstellung von Fahrrädern, Gummi-, Nahrungsmittel-, Textil- und chem. Ind.; Flusshafen, internat. Flughafen.
Bed. Bauten u. a. die Ein-Pfeiler-Pagode der Göttin Quan-Am (Mitte des 11. Jh.) als Nationalheiligtum und der dem Konfuzius geweihte Tempel der Literatur (gegr. 1070, im Wesentl. 15. Jh.). Älteste Befestigungsanlagen stammen wohl aus dem 3. Jh. v. Chr.- Vor dem 10. Jh. bereits chines. Herrschaftszentrum, wurde 1010 als Thang Long Hptst. des annamit. Reiches; erhielt 1831 (nach Verlegung der Landeshptst. nach Huê 1802) den Namen Ha Noi (»Stadt zw. zwei Flüssen«). 1873 und 1882 von Franzosen erobert; ab 1887 Sitz des Generalgouv. von Frz.-Indochina, 1940-45 unter japan. Besetzung. In H. rief am 2. 9. 1945 Ho Chi Minh die Demokrat. Rep. Vietnam aus; 1946-54 erneut von frz. Truppen besetzt; wurde 1954 Hptst. Nord-Vietnams (während des Vietnamkrieges durch amerikan. Bombenangriffe stark zerstört), seit 1976 Hptst. Vietnams.
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Ansicht: Hanoi