Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Handke
Hạndke,Peter, österr. Schriftsteller, * Griffen (Bez. Völkermarkt) 6. 12. 1942; wandte sich von der Kritik der Sprach- und Bewusstseinsschablonen, die für seine ersten Stücke (»Publikumsbeschimpfung«, 1966; »Das Mündel will Vormund sein«, 1969), Gedichte (so in der Textsammlung »Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt«, 1969), Prosatexte (»Die Angst des Tormanns beim Elfmeter«, Erz., 1970; »Chronik der laufenden Ereignisse«, Filmbuch, 1971; »Wunschloses Unglück«, E., 1972 u. a.) bezeichnend war, zunehmend einer lyrischen Schreibweise zu; zentrales Thema ist die Entfremdung zw. Subjekt und Umwelt (»Die linkshändige Frau«, Erz., 1976; »Langsame Heimkehr«, E., 1979; »Über die Dörfer«, Dr., 1981); autobiographisch bestimmte Prosa (»Versuch über die Jukebox«, Erz., 1990), Essays (»Versuch über die Müdigkeit«, 1989, »Versuch über den geglückten Tag«, 1991). Als Vertreidiger verb. Postitionen in den Balkankonflikten (»Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien«, 1996) gab er 1999 als Protest gegen die NATO-Bombardements den 1973 erhaltenen Georg-Büchner-Preis zurück.
Weitere Werke: Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten (Dr., 1992); Mein Jahr in der Niemandsbucht (Prosa, 1994); In einer stillen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus (Prosa, 1997).
Literatur:
R. Fellinger. P. H., hg. v. Frankfurt am Main 21992.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Handke