Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hanau
Hanau, 1) Krst. des Main-Kinzig-Kreises, Hessen, an der Mündung der Kinzig in den Main, 88 900 Ew.; Sitz der dt. Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Zeichenakademie für das Edelmetallgewerbe, Histor. Museum, Verkehrsknotenpunkt im Rhein-Main-Ballungsraum und Handelshafen; Reifen- und Schaumgummiwerke, Schmuckherstellung, opt. und feinmechan. Ind., Herstellung von Quarzlampen.- Spätgot. Marienkirche (15./16. Jh.), Niederländisch-Wallon. Kirche (17. Jh.), Altstädter Rathaus (16. Jh.; heute Dt. Goldschmiedehaus) mit Justitiabrunnen, Neustädter Rathaus (18. Jh.); Schloss Philippsruhe (1701-12) im frz. Barockstil; vollständig erhaltene Kur- und Badeanlagen in Wilhelmsbad (1777-82).- 1143 erstmals erwähnt, 1303 zur Stadt erhoben; 1597 angesiedelte Niederländer und Wallonen brachten Wohlstand; 1736 kam H. an Hessen-Kassel; erlitt 1945 schwere Zerstörungen.
2) ehem. Grafschaft. Die Herren von Dorfelden (1166 erwähnt) nannten sich seit 1191 nach der Burg H. (am Main) und wurden 1429 Reichsgrafen; 1736 erloschen. 1458-1625 Grafschaftsteilung in die ältere Linie H.-Lichtenberg, die 1480 Besitzungen v. a. im Unterelsass erbte (1736 an Hessen-Darmstadt; elsäss. Gebiete 1697 an Frankreich; rechtsrhein. Gebiete 1803 an Baden), und die Linie H.-Münzenberg (1736 an Hessen-Kassel).
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