Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hamlet
Hạmlet,Prinz der altdän. Sage. Die älteste Aufzeichnung der bereits in der Lieder-Edda erwähnten Sage findet sich bei Saxo Grammaticus. Ein nicht erhaltenes, T. Kyd zugeschriebenes H.-Drama (Ur-Hamlet) scheint Vorlage für Shakespeares Tragödie »H., Prinz von Dänemark« gewesen zu sein, die in zwei Versionen (1603 und 1604) überliefert ist: Prinz H. erhält vom Geist seines kurz zuvor vom eigenen Bruder Claudius ermordeten Vaters, des Königs von Dänemark, den Auftrag, das an ihm begangene Verbrechen zu rächen. Der Mörder hatte sich des Throns bemächtigt und die Witwe des Königs geheiratet. H., bei Shakespeare ein sensibler Grübler, führt den Auftrag schließlich aus, findet jedoch in einem Zweikampf selbst den Tod. Neuere Bearbeitungen des H.-Stoffes schufen F. Freiligrath, A. Döblin, G. Hauptmann, K. Gutzkow, T. Stoppard, G. Britting und Heiner Müller.
Literatur:
Loquai, F.: H. u. Deutschland. Zur literar. Shakespeare-Rezeption im 20. Jh. Stuttgart u. a. 1993.
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Ansicht: Hamlet