Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Halle
Hạlle, 1) (frz. Hal), Stadt und Wallfahrtsort in der Prov. Flämisch-Brabant, Belgien, 33 500 Ew.; Maschinenbau, Papier-, Getränke- und Nahrungsmittelindustrie; Basilika Notre Dame (14./15. Jh.). Die »Schwarze Madonna«, der die Wallfahrt gilt, ist eine Holzstatuette des 13. Jh.
2) RegBez. in Sa.-Anh., (1998) 4 430 km2 und 890 400 Ew.; umfasst die Landkreise Burgenlandkreis, Mansfelder Land, Merseburg-Querfurt, Saalkreis, Sangerhausen und Weißenfels sowie die kreisfreie Stadt Halle (Saale).
3) Halle (Saale), kreisfreie Stadt in Sa.-Anh., Verw.sitz des Saalkreises und des RegBez. Halle, im NW der Leipziger Tieflandsbucht, an der Saale, 265 100 Ew.; Sitz der Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg (1694 gestiftet, 1817 mit der Univ. Wittenberg vereinigt), der Dt. Akademie der Naturforscher »Leopoldina«, Hochschule für Kunst und Design, Kirchenmusikschule, Fraunhofer-Inst. für Werkstoffmechanik, Inst. für Wirtschaftsforschung H., Max-Planck-Inst. für Mikrostrukturphysik und für ethnolog. Forschung, Technologie- und Gründerzentrum H., Biozentrum, Umweltforschungszentrum H.-Leipzig, Univ.- und Landesbibliothek Sa.-Anh., Landesamt für Archäolog. Denkmalpflege/Landesmuseum für Vorgeschichte; Opernhaus, Neues Theater; Museen, u. a. Geiseltal-, Halloren- und Salinemuseum, Beatlesmuseum; Händelhaus und Händelfestspiele, Kultur- und Kongresszentrum »Händel-Halle« (1996-98 erbaut), Franckesche Stiftungen; botan. Garten, Zoo. Maschinen- und Fahrzeugbau, Waggonbau (H.-Ammendorf), Lebensmittel- und Druckind.; Hafen.- Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut bzw. erhalten: am Marktplatz der Rote Turm (1418-1506), die Marktkirche (1529-54) und das Händeldenkmal (1859). In der Altstadt u. a. Häuser des 16.-18. Jh., die Moritzkirche (14.-16. Jh.), die spätgot. Ulrichskirche (1975/76 zum Konzertsaal umgestaltet), der Dom (13. Jh.; im 16. Jh. umgebaut), die Neue Residenz (16. Jh.); Moritzburg (15./16. Jh., 1637 zerstört), im 1901-13 ausgebauten O- und S-Flügel die Staatl. Galerie. Die spätklassizist. Gebäude der Univ. wurden 1832-34 errichtet. - An der Saale Burg Giebichenstein.- Wegen der Salzquellen seit vorgeschichtl. Zeit besiedelt, erhielt 806 eine fränk. Burg; Saline 961 bezeugt; kam 968 zum Erzstift Magdeburg; um 1150 Stadtrecht; seit 1260 Hansestadt; 1520-60 Residenz der Erzbischöfe von Magdeburg. Unter preuß. Herrschaft (seit 1680) wurde die Univ. gegründet, Mittelpunkt der Aufklärung und des Pietismus (A. H. Francke, C. Thomasius, C. Wolff). 1952-90 Hptst. des DDR-Bezirks Halle. 1990 wurde Halle-Neustadt, die Wohnstadt für die Beschäftigten der chem. Ind. in Leuna und Schkopau, eingegliedert.
Literatur:
Frenzel, R.-M.u. Frenzel, R.: Kunst- u. Kulturführer Leipzig-Halle u. Umgebung. Leipzig 1993.
4) Halle (Westf.), Stadt im Kreis Gütersloh, NRW, am Teutoburger Wald, 19 600 Ew.; Wälzlagerfabrik. - Nahebei Wasserschloss Tatenhausen (16.-18. Jh.). - Seit 1719 Stadt.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Halle