Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Hahn
I Hahn,1) Biologie: Bez. für das Männchen bei den Hühnervögeln u. a. Vogelarten.
2) Technik: Vorrichtung zum Absperren einer Rohrleitung (Absperrorgan) oder zum Regeln der Durchflussmenge.
3) Waffenkunde: Teil der Abzugs- und Zündungseinrichtung bei Hand- und Faustfeuerwaffen.
II Hahn,
Hochfläche im Hunsrück westlich von Kirchberg (Hunsrück), Rheinl.-Pf.; bei Lautzenhausen Flughafen und Industriepark.
III Hahn,
1) Friedemann, Maler, * Singen (Hohentwiel) 24. 5. 1949. In seiner figurativen Malerei verknüpft er die gestische Behandlung der Oberfläche mit der Darstellung einer histor. Person, z. B. in einer Gemäldereihe, in der er nach fotograf. Motiven u. a. Schauspieler in filmtyp. Posen wiedergibt.
2) Hermann, Bildhauer, * Veilsdorf (Landkreis Hildburghausen) 28. 11. 1868, ✝ Pullach i. Isartal 18. 8. 1942; 1902 Prof. an der Münchner Akademie; in seinen neuklassizist. Monumentalwerken wirkt der Einfluss A. von Hildebrands nach; schuf die Denkmäler für F. Liszt in Weimar (1900) und für J. W. von Goethe in Chicago (1914) sowie Bildnisbüsten (H. Wölfflin, 1901) und Medaillen.
3) Kurt, Pädagoge, * Berlin 5. 6. 1886, ✝ Salem 14. 12. 1974; leitete 1920-33 das Landerziehungsheim Salem, gründete 1934 eine Salem-Schule in Gordonstoun (Schottland); gab das Vorbild der Kurzschulen für Kurzlehrgänge.
4) Otto, Chemiker, * Frankfurt am Main 8. 3. 1879, ✝ Göttingen 28. 7. 1968; ab 1928 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Inst. (später Max-Planck-Inst.) für Chemie, 1946-60 Präs. der Max-Planck-Ges.; arbeitete v. a. auf dem Gebiet der Radiumforschung und der Kernchemie, fand zus. mit Lise Meitner zahlreiche radioaktive Elemente, u. a. 1917 das Protactinium, und entdeckte mit F. Straßmann 1938 die Spaltung von Urankernen bei Neutronenbestrahlung (Kernspaltung), wofür er 1945 den Nobelpreis für Chemie des Jahres 1944 erhielt.
Literatur:
Gerlach, W.: O. H. 1879-1968. Ein Forscherleben unserer Zeit. Stuttgart 1984.
O. H. Leben u. Werk in Texten u. Bildern, hg. v. D. Hahn. Frankfurt am Main 1988.
5) Ulla, Schriftstellerin, * Brachthausen (heute zu Kirchhundem) 30. 4. 1946; charakteristisch für ihre Gedichte ist die Spannung zw. Emotion und Artistik, Ironie und Trauer (»Herz über Kopf«, 1981; »Spielende«, 1983; »Unerhörte Nähe«, 1988; »Galileo und zwei Frauen«, 1997).
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