Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Habermas
Habermas,Jürgen, Philosoph und Soziologe, * Düsseldorf 18. 6. 1929; 1964-71 und seit 1983 Prof. in Frankfurt am Main, 1971-81 Direktor am Max-Planck-Inst. zur Erforschung der Lebensbedingungen der wiss.-techn. Welt. Themen der kritischen Theorie aufnehmend, wendet H. sich gegen das Selbstverständnis der Wissenschaften, v. a. der Sozialwissenschaften, des Positivismus und kritischen Rationalismus, reine Theorie, getrennt von gesellschaftl. Beeinflussung, schaffen zu können. H. sucht einerseits ihre erkenntnisleitenden Interessen, andererseits ihre normativen Grundlagen herauszuarbeiten (»Erkenntnis und Interesse«, 1968, »Technik und Wissenschaft als Ideologie«, 1968). Die Wissenschaften seien immer schon in die Lebenswelt eingebettet, in scheinbar rein objektiven Aussagen die ethischen Normen von Gleichheit der Diskursteilnehmer und gegenseitiger Anerkennung gegenwärtig (»Theorie des kommunikativen Handelns«, 2 Bde., 1981). - H.' Kritik an neokonservativen Tendenzen löste 1986 den Historikerstreit aus.
Literatur:
Dubiel, H.: Krit. Theorie der Gesellschaft. Eine einführende Rekonstruktion von den Anfängen im Horkheimer-Kreis bis H. Weinheim u. a. 21992.
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