Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Haas
Haas,1) Arthur Erich, österr. Physiker, * Brünn 30. 4. 1884, ✝ Chicago 20. 2. 1941; Prof. in Leipzig, Wien, Notre Dame (Ind.); benutzte 1910 als Erster das Quantenkonzept, um die Atomstruktur aufzuklären; untersuchte auch kosmolog. Probleme.
2) Friedrich Joseph, Arzt und Philanthrop, * Bad Münstereifel 10. 8. 1780, ✝ Moskau 16. 8. 1853; studierte in Jena und Wien, Augenarzt in Moskau, Leibarzt Alexanders I.; erreichte für schwache Gefangene Befreiung von den Ketten; kümmerte sich um die Familien Deportierter. Sein beträchtl. Vermögen opferte er für Arme und Gefangene.
3) Joseph, Komponist, * Maihingen (bei Nördlingen) 19. 3. 1879, ✝ München 30. 3. 1960; Schüler von M. Reger; lehrte 1921-50 an der Akademie der Tonkunst in München (Opern, u. a. »Tobias Wunderlich«, 1937; geistl. Musik; Kammer-, Klavier-, Orchestermusik, Lieder).
4) [frz. a:s], Monique, frz. Pianistin, * Paris 20. 10. 1909, ✝ ebd. 9. 6. 1987; v. a. Interpretin klass. und zeitgenöss. Klaviermusik.
5) Wander Johannes de, niederländ. Physiker, * Lisse (Prov. Südholland) 2. 3. 1878, ✝ Bilthoven (Prov. Utrecht) 26. 4. 1960; wies mit A. Einstein 1915 den Einstein-de-Haas-Effekt nach, führte grundlegende Untersuchungen über Paramagnetismus bei sehr tiefen Temperaturen, über Superfluidität des Heliums und über die Supraleitung durch. Unabhängig von W. F. Giauque benutzte H. 1927 das Verfahren der adiabat. Entmagnetisierung paramagnet. Salze zum Erreichen von Temperaturen unterhalb 1 K.
6) Willy, Publizist, * Prag 7. 6. 1891, ✝ Hamburg 4. 9. 1973; gehörte in Prag zum Kreis um F. Kafka. Er gründete (mit E. Rowohlt) 1925 die Wochenzeitung »Die literar. Welt«, die er bis 1933 herausgab; emigrierte nach Prag, 1939 nach Indien; nach seiner Rückkehr (1948) Kritiker; schrieb u. a. »Die literar. Welt« (Erinnerungen, 1957).
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