Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Haarausfall
Haarausfall(Haarschwund, Alopezie), vorübergehender oder dauernder, örtlich begrenzter oder diffuser Verlust der Kopf- oder Körperbehaarung. Der allg. H. (Alopecia androgenetica) betrifft v. a. Männer. Er setzt als vorzeitiger H. (Alopecia praematura) bereits im 3. Lebensjahrzehnt an Stirnecken (»Geheimratsecken«) und Haarwirbeln (»Tonsur«) ein. Die Haare fallen stärker aus, werden nicht mehr so lang, sind dünner und glanzlos. Nach Ausfall der nachgebildeten Wollhaare bleibt entweder ein seitl. und hinterer Haarkranz zurück (Stirnglatze) oder die gesamte Kopfhaut bildet sich zur haarlosen Glatze um. Als Ursachen gelten erbl. Anlage, erhöhter Androgenspiegel, möglicherweise auch die häufig zugleich vorliegende Seborrhö. Als begrenzter H. kann diese Form auch bei Frauen in der Menopause auftreten (vermehrte Androgenbildung). Eine Beeinflussung des vorzeitigen H. ist durch Behandlung der Seborrhö möglich, beim weibl. Typ zusätzlich durch antiandrogene Hormontherapie. Beim kreisförmigen H. (Alopecia areata, Pelade) treten plötzlich runde, kahle Stellen am behaarten Kopf auf, unter Umständen auch im Bereich der Bart-, Augenbrauen- und Körperbehaarung; Heilung erfolgt meist spontan. Äußerlich ähnlich ist der ebenfalls kreisförmige atroph. Ḥ (Alopecia atrophicans) mit zusätzl. narbigen Veränderungen, bes. in der Scheitelgegend; Ursache wahrscheinlich versch. Hauterkrankungen. Der kleinfleckige H. (Alopecia parvimaculata) tritt bei Kleinkindern infolge einer infektiösen Entzündung der Haarfollikel endemisch auf. Der symptomat. H. (Alopecia symptometica diffusa) beginnt meist hinter den Ohren als Begleiterscheinung versch. Krankheiten.
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